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Sylvia Pantel aus Düsseldorf: Hier sehen sie Ihre Bundestagsabgeordnete bei einer Wehrübung

von KLAUS KELLE

Düsseldorf – Düsseldorf – Bundestagsabgeordnete, die darüber abstimmen müssen, ob junge Leute aus Deutschland in eine Uniform gesteckt und zu Einsätzen in aller Welt geschickt werden, sollten wissen, was diese dort erwartet. Sylvia Pantel, als Sprecherin des Berliner Kreises in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion eine ausgewiesene Konservative, absolvierte vergangene Woche mit fünf anderen Abgeordneten und etwa 50 weiteren Personen – darunter zahlreiche weitere Frauen – eine Wehrübung bei der Infanterie in Hammelburg. Und es sollte keine touristische Schauveranstaltung für die Volksvertreter werden.

Im bayerischen Hammelburg befindet sich die Ausbildungsstätte der Bundeswehr, in der Soldaten für die gefährlichen Auslandeinsätze in aller Welt vorbereitet werden. Dazu gehört körperliche Fitness, der Umgang mit Waffen und das frühzeitige Erkennen nahender Gefahren. Jeden Morgen um 4.30 Uhr klingelte auf der kargen Ein-Frau-Stube – Schrank, Tisch, Stuhl, Bett und Waschbecken – der Wecker. Ein Einzelzimmer – der einzige Luxus für die Politiker in der Kaserne. Nachdem der erste Tag mit Kleiderausgabe und zackigem Marschieren wie im Fluge vergangen war, gefolgt von einem feierlichen Gelöbnis mit Musikkapelle, ging es auf den Schießstand zur Unterweisung am Schnellfeuergewehr G 36 und P8 Pistole. Die Düsseldorfer Politikerin schlug sich nach eigener Aussage dabei ganz wacker.

Ernst wurden die Mienen der zukünftigen Reservisten der Einsatzreserve, als ihnen Bundeswehr-Offiziere die Sicherheitslage in Europa detailliert schilderten. Besonders die Lage im Baltikum und die russische Bedrohung dieser drei Länder macht den Strategen der europäischen Länder große Sorgen.

Reden halten oder am Schreibtisch sitzen stand nicht auf dem Programm von Sylvia Pantel, die über den Schwebebalken jonglieren, durch dunkle Tunnel kriechen, über Holzwände klettern und eine Rauchbombe werfen musste. Besonders adrenalinträchtig war dabei, auf einem Seil in 20 Meter Höhe zwischen zwei Klettertürmen 50 Meter zu überwinden.

Einen Einblick in das, was unsere jungen Soldaten tatsächlich leisten müssen, erlebte Sylvia Pantel mit ihren Kollegen bei einer simuliertern „Basar-Situation“ auf dem Kasernengelände, wo plötzlich eine Rauchbombe gezündet wurde. Blutüberströmmte „Opfer“ krümmten sich am Boden, das laute Schreien eines Babys war zu hören. Klar, alles nur eine Übung, nicht zu vergleichen mit einem richtigen Einsatz. Aber beklemmend genug. „Wir haben sehr viel gelernt“, sagt die Politikerin im Gespräch mit NRW.jetzt. Und: „Unsere Soldaten müssen noch viel mehr leisten.“

Feuer machen, Fische fangen, überleben – so ging es weiter bis zum vergangenen Wohenende. Die Soldaten, mit denen Sylvia Pantel ins Gespräch gekommen ist, seien „tolle, junge Leute“, schwärmt die Abgeordnete noch Tage danach. Und forderte, dass die Soldaten bei Auslandseinsätzen bessere Ausrüstung bekommen. Als „Blödsinn“ bezeichnete Pantel, dass sich unsere Streitkräfte mit „gendergerechter Sprache“ beschäftigen müssten, während überlebensnotwendige Ausrüstungsgegenstände, gerade auch zur Übung fehlten. Die Soldaten sollten sich viel mehr in Uniform in der Öffentlichkeit zeigen. Und sie wünscht sich, dass ihnen seitens Politik und Bevölkerung viel mehr Respekt gezeigt wird. Wer Soldaten „öffentlich anpöble“ solle empfindlich bestraft werden.

Besonders beeindruckt hat Sylvia Pantel, das sagt sie zum Schluss noch einmal, der realitätsnahe Hinterhalt auf dem „Basar“: „Man muss an jeder Ecke davon ausgehen, dass eine Falle lauert.“ Ein Satz, den sie so auch sagen könnte, wenn sie wieder im Berliner Bundestag ist….

Bildquellen (Titel/Herkunft)

  • Sylvia_Pantel_Wehrübung_2018: büro pantel

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