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Geldanlage: Im Sommer einmal aufräumen

Thomas Buckard, Vorstand beim unabhängigen Vermögensverwalter MPF AG aus Wuppertal, rät Anlegern dazu, ihr Portfolio „Ferien-fit“ zu machen und gegebenenfalls durch Anpassungen Liquidität freizusetzen. Nach dem Sommer könnten sich günstige Einstiegsmöglichkeiten ergeben, betont er.

Sommerzeit ist Ferienzeit. Auch in Nordrhein-Westfalen verreisen viele Menschen und lassen den Alltag hinter sich – sie wollen sich von nichts aus der Ruhe bringen lassen und Kraft tanken für die kommenden Monate. Ein Thema dieser Tage: die Geldanlage, vor allem vor dem Hintergrund der Griechenland-Krise und anderen Risiken. Das erfordert – eigentlich – eine hohe Aufmerksamkeit. Doch wer mag sich schon am Strand mit seinem Portfolio befassen? „Das tun die Allerwenigsten“, meint Thomas Buckard, Vorstand des unabhängigen Vermögensverwalters MPF AG aus Wuppertal. Die Michael Pintarelli Finanzdienstleistungen (so der vollständige Name der Gesellschaft) AG gehört mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 1,6 Milliarden Euro zu den größten seiner Art in Deutschland. Das sei aber nicht unbedingt die beste Lösung, weiß der erfahrene Vermögensverwalter. „Wer seine Geldanlage einfach laufen lässt, nimmt sich möglicherweise Chancen, Gewinne mitzunehmen.“

Das hat einen einfachen Grund. Zum einen sei der Sommer regelmäßig eine Zeit, in der sich die Märkte ein wenig konsolidierten. Es gebe weniger Teilnehmer, die Dividenden- und Berichtssaison sei beendet, dadurch finde eher Bewegung nach unten als nach oben statt. „Zum anderen ist aktuell die ‚heiße Luft’ generell ein wenig raus. Nach den enormen Zuwächsen im Dax ist Ruhe eingekehrt, so dass sich – eben in Kombination mit der Sommerpause – profitable Einstiegsmöglichkeiten für Investoren ergeben können“, sagt Thomas Buckard, der gerne getreu dem Motto vorgeht: Ein günstiger Einstieg ist der beste Gewinn – wohl gerade auch jetzt nach den Rückgängen im Dax der vergangenen Tage.

„Passt das Portfolio zu meiner Situation?“

Thomas Buckard rät deshalb dazu, Liquidität aufzubauen, um dadurch Opportunitäten wahrnehmen zu können, wenn sie sich bieten – auch auf das Risiko hin, eine Zeit lang mit einem Teil des Geldes keine Zinsen zu erwirtschaften. „Das geht am besten durch ein ‚Großreinemachen’. So wie man sein Haus vor dem Urlaub aufräumt und ordentlich hinterlässt, sollte man auch sein Portfolio überprüfen und gegebenenfalls in Ordnung bringen.“ Anleger sollten sich die Frage stellen, ob die aktuelle Struktur noch passt und ob sie mit dem bestehenden Rendite-Risikoprofil noch einverstanden sind. „’Passt das Portfolio zu meiner Situation und zu meinen Vorstellungen?’ Deshalb ist unser Rat an Investoren: vor der Sommerpause gemeinsam mit ihrem Berater über die Portfolio-Struktur sprechen und Anpassungen vornehmen, wenn diese notwendig sind“, sagt Buckard, der auch im Vorstand des Verbandes unabhängiger Vermögensverwalter Deutschlands (VuV) aktiv ist.

Das sei aber nur ein Teil der richtigen „Sommer-Strategie“, sagt Buckard, der die MPF AG vor 15 Jahren mit gegründet hat. „Anleger sollten auch erwägen, eine Absicherung ins Portfolio einzuziehen, etwa ein Reverse-Bonus-Zertifikat auf den deutschen Aktienindex Dax oder auch Put-Optionen, um bei fallenden Kursen zum vorher festgelegten Ausübungspreis Werte verkaufen zu können.“ Der Vermögensverwalter gibt aber zu bedenken, dass diese Absicherungsinstrumente aufgrund der gestiegenen Volatilität – etwa aufgrund der unsicheren finanz- und geopolitischen Situation – relativ teuer sind. „Dennoch plädieren wir dafür, vor allem, wenn der Aktienanteil am Vermögen hoch ist, Absicherungen einzuziehen. Das reduziert das Risiko eines verregneten Sommers im Portfolio.“

Das bedeutet: Es lohnt sich, übers Vermögen nachzudenken und mit Experten ins Gespräch zu gehen – auch oder gerade in der Hitze.

Bildquellen (Titel/Herkunft)

  • MPF AG_Thomas_Buckard: MPF AG

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