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Digitalisierung als Schutz in der wirtschaftlichen Krise

Der Ausbau des schnellen Breitband-Internets ist laut einer neuen Umfrage für die ganz große Mehrheit der deutschen Unternehmen die beste Vorbeugung gegen künftige Krisen. Dafür müssen Unternehmen und Staat gemeinsam aktiv werden und professionelle Netzwerk-Infrastrukturen für das Zeitalter der Digitalisierung bereitstellen. Die Digitalisierung dient als Brandmauer in der Krise.

Die durch die Corona-Pandemie ausgelöste Wirtschaftskrise ist die größte seit dem Zweiten Weltkrieg. Unternehmen und Politik arbeiten daher an Lösungen, um mit diesen Verwerfungen umzugehen. Zugleich richtet sich der Blick auf die Zukunft und potenzielle weitere Krisen und den Umgang damit. Ein Thema gehört besonders zur Krisenresistenz berichtet die Wirtschaftszeitung „Handelsblatt“. „Der Ausbau des schnellen Breitband-Internets ist laut einer neuen Umfrage für die ganz große Mehrheit der deutschen Unternehmen die beste Vorbeugung gegen künftige Krisen.“

Für mehr als 90 Prozent der Firmen sei ein Ausbau der digitalen Infrastruktur geeignet, die deutsche Volkswirtschaft widerstandsfähiger zu machen. Das haben das Münchner Ifo Institut und das Mannheimer Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen ermittelt. Mehr als die Hälfte der Unternehmen würde das sogar für eine „sehr geeignete“ Maßnahme halten, um für künftige Krisen besser gewappnet zu sein.

Digitalisierung und Krise: Unternehmen brauchen Vernetzung

„Das ist für uns keine überraschende Entwicklung. Wir diskutieren schon seit Jahren darüber, dass eine stabile und leistungsfähige technologische Infrastruktur eine Basis für langfristigen geschäftlichen Erfolg ist. Das 21. Jahrhundert ist das Zeitalter der Digitalisierung, aber Deutschland als Wirtschaftsmacht und einer der wichtigsten Staaten der Welt hinkt der Entwicklung leider hinterher. Unternehmen brauchen Vernetzung und wollen sich auf externes, flexibles Arbeiten in allen Situationen einstellen. Damit erhalten sie ihre Arbeitsfähigkeit auch in kritischen Phasen und können jederzeit Umsätze generieren“, stellt Winfried Hecking heraus, einer der Gründer und Geschäftsführer des Telekommunikations- und Netzwerktechnikunternehmens Telkotec mit Standorten in Nordrhein-Westfalen und Hessen (www.telkotec.de). Das Stichwort für ihn: Digitalisierung als Schutz in der Krise!

Hauptsächlich wird Telkotec als Serviceunternehmen für den Kabelnetzbetreiber Vodafone West tätig und übernimmt alle Arbeiten rund um Installation und Entstörung. Telkotec entwickelt auch professionelle Netzwerklösungen und technische Infrastrukturen für Betriebe und Privatpersonen und berät kleine und mittelständische Firmen bei der digitalen Modernisierung für alle zukünftigen Ansprüche.

Digitalisierung und Krise: Der Breitbandausbau kommt in Deutschland nur langsam voran.Quelle: © Telkotec

Das macht Winfried Hecking am Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft in der EU (DESI) für das Jahr 2020 der Europäischen Kommission deutlich. Anhand des Index werden laut der Kommission seit dem Jahr 2014 „die Gesamtleistung Europas im digitalen Bereich und die Fortschritte der digitalen Wettbewerbsfähigkeit der EU-Mitgliedstaaten beurteilt“. An der Spitze stehen Finnland, Schweden, Dänemark und die Niederlande. Deutschland belegt den zwölften Platz unter den 27 EU-Mitgliedstaaten sowie Großbritannien. Der interessante Index nimmt unter anderem die Konnektivität (Nutzung von und die Versorgung mit Festnetz-Breitband-Anschlüssen, Mobilfunk-Breitband-Anbindung und Preise) in den Blick. „In diesem Bereich hat Deutschland sich im Vergleich zum letzten Index zwar um sechs Plätze auf Rang 8 verbessert. Das ist aber natürlich nicht ausreichend, um einer ökonomischen Spitzenposition im digitalen Zeitalter gerecht zu werden“, kritisiert der Unternehmer.

Breitband: „Viele Nutzer beschränken ihre Anschlussfähigkeit selbst“

Sein Kollege Jörg Peil, ebenfalls Gründer und Geschäftsführer von Telkotec, nimmt Staat und Unternehmen selbst in die Pflicht. „Der Breitbandausbau kommt in Deutschland nur langsam voran. Viele Haushalte und Unternehmen verfügen nur über Anschlüsse mit 16Mbit pro Sekunde. Mit einer Upload-Geschwindigkeit von einem Mbit pro Sekunde ist dies zu langsam, um beispielsweise sinnvoll an Videokonferenzen teilzunehmen. In Zeiten von agilem Arbeiten und Home Office ist dies untragbar und bedarf dringend einer schnellen und umfassenden Weiterentwicklung.“

Jörg Peil betont indes die Rolle der Anschlussinhaber selbst. Er sieht immer wieder, dass auch an Standorten, an denen schnelles Internet verfügbar ist, Unternehmen und Privatleute über mangelnde Geschwindigkeit klagen. „Viele Nutzer beschränken ihre Anschlussfähigkeit selbst. Sind die vorhandenen Leitungen nicht in der Lage, schnelle Verbindungen aufzubauen und die Daten zu transportieren, kann die eigentliche Leistungsfähigkeit der Glasfaserkabel vor der Tür auch nicht im Objekt ankommen. Dann hilft auch die teure Hardware nichts. Sie kann nur das verarbeiten, das sie auch empfängt.“

Wer sich also auf die Zukunft ausrichten und durch effiziente digitale Strukturen vor Krisen schützen möchte, kommt laut Jörg Peil nicht an einer Modernisierung der eigenen Netzwerk-Infrastruktur vorbei. Aufgabe des Staates sei die Optimierung im öffentlichen Raum, für den Rest müssten die Unternehmen schon selbst sorgen. „Krisenresistenz aufzubauen ist eine wesentliche Aufgabe für Unternehmen. Dafür kann kein Aufwand zu groß sein, zumal die Digitalisierung in sämtlichen Bereichen für eine Effizienzsteigerung im Geschäft sorgt.“

Bildquellen (Titel/Herkunft)

  • _04C5409: © Telkotec
  • man-in-white-long-sleeved-shirt-presenting-on-a-laptop-3931446: © Pexels

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