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Netzwerk Frauenherz: „Wir wollen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen sensibilisieren“

Am 25. Mai findet der erste Frauentag in Mönchengladbach in den Städtischen Kliniken Mönchengladbach (Elisabeth-Krankenhaus) statt. Dabei stehen die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Fokus. Initiatorin ist das Netzwerk Frauenherz.

Herzerkrankungen gelten nach wie vor als Männerkrankheit. Dabei zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamts sehr deutlich, dass derzeit etwa gleich viele Frauen und Männer an einem Herzinfarkt oder an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung sterben. Das ist auch die häufigste Todesursache in Deutschland: Im Jahr 2015 waren 39 Prozent aller Sterbefälle auf Herz-/Kreislauferkrankungen zurückzuführen.

Aber: „Viele Frauen unterschätzen ihr Herzinfarkt-Risiko, europaweit kommen Frauen bei einer kardiovaskulären Notfallsituation später ins Krankenhaus als Männer. Das kommt daher, dass bei Frauen seltener mit einem Herzinfarkt gerechnet wird. Die Studie ‚Berliner-Frauen-Risikoevaluation‘ zeigt, dass mehr als die Hälfte der mehr als 1000 befragten Frauen ihr kardiovaskuläres Risiko unterschätzt haben“, sagt Prof. Dr. Georg V. Sabin, Chefarzt der Kardiologie der Städtischen Kliniken Mönchengladbach (Elisabeth-Krankenhaus) und Mitglied des neuen Verbundes Netzwerk Frauenherz.

Das Netzwerk Frauenherz hat sich der Herzgesundheit von Frauen in Deutschland und der Förderung der geschlechterspezifischen Kardiologie verschrieben. Projektpartner beim Netzwerk Frauenherz sind neben den Städtischen Kliniken unter anderem das Evangelische Krankenhaus Bethesda und die Kliniken Maria Hilf Mönchengladbach, das Augusta-Krankenhaus Düsseldorf, das St. Katharinen-Hospital Frechen, das Lukaskrankenhaus Neuss, das Rhein-Maas Klinikum – Krankenhaus der der Knappschaft und der Städte Region Aachen und die Kardiologische Praxis Erkelenz.

Diese Gruppe an Kliniken und Praxen hat den ersten Frauentag in Mönchengladbach initiiert. Dieser findet am 25. Mai in den Städtischen Kliniken Mönchengladbach statt. „Unser Wunsch ist es, geschlechtsspezifische Unterschiede bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich zu machen und vor allem Frauen und medizinische Praktiker für die umfassenden Risiken zu sensibilisieren“, sagt PD Dr. Mirja Neizel-Wittke, stellvertretende Chefärztin der Kardiologie der Städtischen Kliniken Mönchengladbach.

„Unser Ansatz ist, Patientinnen und Fachbesuchern umfassende Informationen zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen zu vermitteln. Das ist in Forschung und Praxis ein wirklich relevantes Thema, das aber bisher zu wenig Beachtung findet. Frauen können in der kardiovaskulären Prävention, Diagnostik und Therapie nicht behandelt werden wie Männer. Das wollen wir zeigen und zu einem neuen genderspezifischen Umgang mit diesen Erkrankungen aufrufen“, betont die Kardiologin.

Der erste Frauentag beginnt am letzten Samstag im Mai um 10 Uhr mit einer Begrüßung durch den Oberbürgermeister der Stadt Mönchengladbach Hans-Wilhelm Reiners und Prof. Georg Sabin, der das neue Netzwerk Frauenherz vorstellen wird. Bis ca. 14.30 Uhr laufen dann insgesamt neun Fachvorträge renommierter Spezialisten: „Risiken erkennen, Symptome deuten: Herzinfarkterkennung in der Gendermedizin“, „Kardiale Komplikationen bei Frauen in der Krebstherapie“, „Lebensgefährliche Herzerkrankung während und nach der Schwangerschaft (Postpartale Kardiomyopathie)“, „Stress bei Frauen: Mehr Schaden fürs Herz?“, „Wenn Frauen keine Zeit für den Arztbesuch haben – Vorteile und Chancen der Telemedizin in der Kardiologie“, „Kommunikation und Betreuung: BNK CardioCoach-App entlastet Frauen im Alltag“, „Genderspezifische Prävention und kardiologische Rehabilitation“, „Herzmuskelschwäche bei älteren Frauen: Herausforderungen und Therapiemöglichkeiten“ und „Die Wechseljahre aus kardiologischer Sicht“.

Mit dem ersten Frauentag zeigt das Netzwerk die gesamte Bandbreite der Risiken und Chancen in der Kardiologie bei Frauen und vermittelt vielfältige Informationen zum Umgang mit diesen Erkrankungen. Die Initiatoren freuen sich, bekannte Experten für die Vorträge gewonnen zu haben. Und ebenso werden beim ersten Frauentag auch Verbände und Unternehmen ihre Dienstleistungen, Services und Produkte vorstellen.

Der Eintritt zum ersten Frauentag ist frei, eine Anmeldung für Interessenten ist nicht erforderlich. Für Ärzte gilt die Veranstaltung als Fortbildung und ist mit entsprechenden Fortbildungspunkten der Ärztekammer versehen.

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