Modehändler MEXX: „Alle Shops bleiben geöffnet“
Vor zwei Wochen wurde bereits ein Insolvenzverfahren über das Vermögen des niederländischen Mutterkonzerns mit Sitz in Amsterdam eröffnet – jetzt sind auch die deutsche Gesellschaften des Modeunternehmens MEXX, das der Private Equity-Gesellschaft The Gores Group gehört, diesen Schritt gegangen. Am 19. Dezember hat das Amtsgericht Düsseldorf sowohl dem Antrag der MEXX Modehandels GmbH als auch der MEXX Holding GmbH stattgegeben, zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde jeweils der Düsseldorfer Sanierungsexperte Georg F. Kreplin von der Kanzlei Kreplin & Partner bestellt. Er und sein rund 50-köpfiges Spezialistenteam besitzen umfangreiche Erfahrung bei der Verwaltung und Sanierung von zahlungsunfähigen und überschuldeten Unternehmen.
Die MEXX Modehandels GmbH betreibt von ihrem Sitz in Korschenbroich aus in Deutschland aktuell etwa 35 Shops und hat rund 500 Angestellte. „Aufgrund der schwierigen Situation am Modemarkt sind die Umsätze – nach etwa 40 Millionen Euro im Jahr 2013 – in diesem Jahr weiter rückläufig“, erläutert Georg F. Kreplin den Hintergrund der Zahlungsunfähigkeit der bekannten Modekette. Die deutsche Gesellschaft erhalte aufgrund der angeschlagenen wirtschaftlichen Lage des Mutterkonzerns derzeit auch keine finanzielle Unterstützung mehr aus den Niederlanden.
Georg F. Kreplin betont aber, dass der Geschäftsbetrieb in den nächsten Wochen zunächst uneingeschränkt fortgeführt werden solle. „Die Löhne sollen über das Insolvenzgeld abgesichert werden, es ist das vorrangige Ziel, zeitnah den Mitarbeitern ihre offenen Gehälter zu zahlen. Ferner wollen wir zunächst den normalen Geschäftsbetrieb der Shops aufrechterhalten und hierzu insbesondere die weitere Belieferung mit Waren sicherstellen.“ Dass dies ein schwieriges Unterfangen wird, weiß auch Kreplin.
„Der Warenbezug in Deutschland erfolgt ausschließlich über die Zentrale in den Niederlanden, weshalb das weitere Schicksal der deutschen Shops entscheidend von dem Ausgang der Gespräche mit dem niederländischen Insolvenzverwalter und dessen Suche nach einem Übernehmer der gesamten MEXX-Kette abhängt.“
Ob es gelingen wird, die MEXX Modehandels GmbH zu sanieren und wirtschaftlich wieder für die Zukunft aufzustellen, ist vor diesem Hintergrund durchaus unsicher. Georg F. Kreplin betont jedoch, trotz dieser schwierigen Ausgangslage an strategischen Lösungen zu arbeiten, die ungeachtet der grundsätzlichen Abhängigkeit von den Entscheidungen in den Niederlanden insbesondere den Mitarbeitern in den deutschen Shops eine Zukunftsperspektive aufzeigen sollen.
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