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Im Erzbistum Paderborn ist der Reichtum kein Selbstzweck

Paderborn – Das Erzbistum Paderborn hat mit der Vorstellung des Jahresabschlusses 2014 erstmals seine Finanzmittel und Vermögenswerte offengelegt. Das Haushaltsvolumen lag 2014 bei rund 500 Millionen Euro. Insgesamt verfügt das Erzbistum über ein Vermögen von rund vier Milliarden Euro. „Diese Mittel machen die tägliche Arbeit in Seelsorge und Caritas für die 1,6 Millionen Katholikinnen und Katholiken möglich und kommen auch den Menschen außerhalb der Kirche zugute“, sagte Generalvikar Alfons Hardt. Im Gebiet des Erzbistums Paderborn leben rund 4,8 Millionen Menschen.

„Glauben gestalten“ ist der Finanzbericht 2014 des Erzbistums Paderborn überschrieben. Die laufenden Erträge des Erzbistums fließen vollständig in die verschiedenen Aufgabenbereiche der Kirche, mehr als die Hälfte davon in die Kirchengemeinden. Kindertagesstätten, Schulen und Bildungshäuser erhalten rund 15 Prozent der Finanzmittel. Für die Caritas gibt das Erzbistum knapp 13 Prozent der eingenommenen Kirchensteuermittel und Kapitalerträge aus.

Das Vermögen des Erzbistums besteht überwiegend aus Wertpapieren und Immobilien. Dazu gehören insbesondere Schulen und Bildungshäuser. Mit Ausnahme von Kapellen in Bildungshäusern besitzt das Erzbistum keine Kirchen. Vermietete Objekte machen lediglich 20 Prozent des Immobilienvermögens aus. Die Wertpapiere dienen zur Deckung der Verpflichtungen und Risiken. Sie werden nach den Prinzipien der Sicherheit und Nachhaltigkeit angelegt. Rund 80 Prozent sind festverzinsliche Wertpapiere, etwa 17 Prozent entfallen auf Aktienfonds, drei Prozent auf Immobilienfonds.

Das Eigenkapital des Erzbistums Paderborn besteht aus dem Bistumskapital in Höhe von 781 Millionen Euro und zweckgebundenen Rücklagen in Höhe von 2,6 Milliarden Euro. Dazu gehört auch eine Pensionsrücklage, denn die gesetzlich vorgeschriebenen Pensionsrückstellungen reichen zur Finanzierung der Pensionsansprüche von Priestern, Lehrpersonal und anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht aus. Generalvikar Alfons Hardt verdeutlichte, dass die finanziellen Mittel des Erzbistums Paderborn auch zur nachhaltigen Sicherung des Zukunftsbildes beitragen. Weitere Rücklagen sind für den Erhalt der mehr als 3.000 Gebäude der Kirchengemeinden notwendig. Hinzu kommen Reserven für soziale Einrichtungen und Fonds für Hilfsprojekte. Um Schwankungen der Erträge auszugleichen, hat das Erzbistum, dem Beispiel von Bundesländern und Kommunen folgend, eine Ausgleichrücklage in Höhe von rund 21 Prozent des Eigenkapitals gebildet.

Die Ergebnisrechnung für das Jahr 2014 weist einen Überschuss von rund 41,5 Millionen Euro aus. Der Kirchensteuerrat hat beschlossen, dass davon 20 Millionen Euro für den Kita-Sonderfonds verwendet werden, der den hohen Qualitätsstandard der rund 500 katholischen Kindertagesstätten im Erzbistum Paderborn sichert. 14,5 Millionen Euro erhalten die Kirchengemeinden zusätzlich zu den laufenden Zuweisungen. Schließlich wird der Caritas-Notfallfonds um 3,5 Millionen Euro aufgestockt.

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