FDP kritisiert verheerende Kinderarmut in Nordrhein-Westfalen
Düsseldorf – Der aktuelle Armutsbericht des paritätischen Wohlfahrtsverbandes stellt dem Land ein verheerendes Zeugnis aus. Als einziges Bundesland steigt die relative Armut in NRW seit Jahren deutlich an und liegt nun bei 17,5 Prozent. NRW hat damit die höchste Quote der westlichen Bundesländer. Die FDP übte heute massive Kritik an der rot-grünen Landesregierung. Johannes Vogel, Generalsekretär: „Die Regierung hatte sieben Jahre Zeit, die Armut in Nordrhein-Westfalen zu reduzieren und die Chancen der Menschen zu verbessern. Statt in PR-Projekte der Regierung Kraft hätte mehr in Wachstum, Beschäftigung und Bildung besonders in den stark betroffenen Regionen investiert werden sollen.“
Über die Begrifflichkeiten des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes könne man diskutieren, so der Liberale. Aber der Trend sei eindeutig und sei verheerend für NRW. Wenn mittlerweile fast 24 Prozent der Kinder in NRW in relativer Armut aufwachsen, dann sei „die sozialpolitische Bilanz der Regierung miserabel“. Die Ministerpräsidentin sei ihrem eigenen Anspruch nicht gerecht geworden. Ihr Programm „Kein Kind zurück lassen“ sei nicht mehr als ein Feigenblatt. Das zeige schon das finanzielle Volumen: Die neuen Kommunen werden mit jeweils 30.000 Euro gefördert. Das macht zusammen „klägliche 660.000 Euro“. Und damit wolle man nun angeblich eine Million Kinder zusätzlich erreichen. Wie will man mit 66 Cent pro Person die Kinderarmut bekämpfen? Vogel: „Es ist zu wenig, mantramäßig die Ausweitung eines Programms zu fordern, das kaum was bringt. Der neue Bericht zeigt zudem auch: Das Ruhrgebiet bleibt Problemregion Nummer eins in Deutschland. Seit 2005 stieg die relative Armutsquote im Ruhrgebiet um ein Viertel auf einen neuen Höchststand von 20 Prozent.“
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- Kinderarmut: pixabay