Wirtschaft, Politik und Leben in Nordrhein-Westfalen

MENÜ
MENÜ

„Wirtschaftsmacht von nebenan“ kaum von Insolvenzen betroffen

Der Handwerkskammerbezirk Düsseldorf registrierte im Jahr 2014 338 Fälle von Unternehmensschließungen aufgrund Zahlungsunfähigkeit. Insgesamt ist das Handwerk weit weniger von Insolvenzen betroffen als die Gesamtwirtschaft.

Es ist ein gutes Zeichen für eine stabile Konjunktur und ein Beleg für die allgemeine Stärke des Handwerks, der „Wirtschaftsmacht von nebenan“ mit dem goldenen Boden: Insolvenzen werden im Handwerk immer seltener. Der Handwerkskammerbezirk Düsseldorf (deckungsgleich mit dem Regierungsbezirk) registrierte im Jahr 2014 nur noch 338 illiquiditätsbedingte Löschungen.

Bezogen auf die Anzahl der Betriebe habe sich die Insolvenzquote im nordrheinischen Handwerk in den letzten zehn Jahren damit um mehr als ein Drittel verringert, teilt die Kammer als Interessenvertretung des regionalen Gesamthandwerks mit. Habe der Anteil der insolvent gegangenen Handwerksbetriebe am Gesamtbestand der Handwerksunternehmen im Kammerbezirk im Jahr 2004 noch 0,82 Prozent betragen, so seien im vergangenen Jahr lediglich noch 0,58 Prozent der Handwerksfirmen in die Insolvenz gegangen. Und dabei konzentrieren sich interessanterweise die meisten Fälle von Zahlungsunfähigkeit auf das Bau- und Ausbaugewerbe. Zwei Drittel und damit sektoral die meisten Insolvenzen im Handwerk entfielen auf Unternehmen dieser Gewerke.

Investitionsbereitschaft der Verbraucher

Bundesweit liegt die Insolvenzquote der Gesamtwirtschaft nach Angaben des Instituts für Mittelstandsforschung bei knapp neun Fällen je 1000 Unternehmen – also bei einem um einiges höheren Wert als jener, der für das Handwerk an Rhein und Ruhr gilt. Die besondere Krisenstabilität des Handwerks sei laut der Düsseldorfer Handwerkskammer umso bemerkenswerter, als ein Drittel der Unternehmen eine Eigenkapitalquote von unter zehn Prozent aufweise. „Der Handwerkssektor profitiert zum Einen von der guten unternehmerischen Qualifikation seiner Meister und Inhaber, und zum andern von der starken Binnenkonjunktur, insbesondere der hohen Investitionsbereitschaft der Verbraucher in Sachwerte“, erläutert Kammerpräsident Andreas Ehlert Hintergründe zum günstigen Verlauf der Insolvenzstatistik.

Auch für das Gesamthandwerk in Deutschland sind die Zahlen erfreulich. Im Jahr 2014 mussten die 53 deutschen Handwerkskammern zusammengenommen 9,7 Prozent weniger Unternehmen aus den Handwerksrollen löschen als im Jahr zuvor. Die Zahl der Konkurse aus Illiquidität sei nach aktuellen Näherungsberechnungen der Wirtschaftsauskunftei Creditreform von 5460 auf 4930 zurückgegangen. Diesen Trend bestätigt der Verband Insolvenzverwalter Deutschlands VID. 2014 seien die Unternehmensinsolvenzen um 7,3 Prozent gesunken. Nach Einschätzung des VID wird diese Entwicklung im Bereich Unternehmensinsolvenzen bei gleichbleibenden konjunkturellen Rahmenbedingungen auf absehbare Zeit anhalten.

Bildquellen (Titel/Herkunft)

  • Detail Arbeiter in der Industrie // Engineering: © industrieblick - Fotolia.com

Ähnliche Beiträge