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Triale Ausbildung: Drei Wünsche auf einmal

In Mönchengladbach startet an der Hochschule Niederrhein im kommenden Wintersemester der Triale Studiengang „Handwerksmanagement – Betriebswirtschaftslehre B.A.“. Studierende erwerben in fünf Jahren Gesellenbrief, Meisterbrief und Bachelor-Grad und qualifizieren sich damit für verantwortungsvolle Tätigkeiten oder sogar eine unternehmerische Laufbahn im Handwerk.

Das Duale Studium ist in Deutschland längst nicht mehr unbekannt, die Kombination aus klassischer betrieblicher Berufsausbildung und parallelem Hochschulstudium fasst in immer mehr Branchen Fuß. Für das Handwerk wird gerade sogar ein dreistufiges Modell etabliert. Zum Wintersemester 2015/16 startet an der Hochschule Niederrhein (Krefeld/Mönchengladbach) der Triale Studiengang „Handwerksmanagement – Betriebswirtschaftslehre B.A.“.

Absolventen erwerben innerhalb von zehn Semestern den Gesellen- und Meisterbrief und den Bachelor of Arts und qualifizieren sich damit auf einer sehr breiten Basis im handwerklichen und betriebswirtschaftlich-unternehmerischen Bereich. Der Studiengang wird gleichzeitig mit der Aufnahme einer handwerklichen Ausbildung begonnen. Die Hochschule Niederrhein kooperiert mit dem Berufskolleg für Technik und Medien Mönchengladbach, der Handwerkskammer Düsseldorf und den Kreishandwerkerschaften Mönchengladbach und Niederrhein (Krefeld, Neuss und Viersen). Das Studium ist zunächst ausschließlich in Kombination mit einer Berufsausbildung zum Tischler und zum Elektroniker möglich. An der Aufnahme von weiteren Ausbildungsberufen werde derzeit noch gearbeitet, heißt es.

Bei der Hochschule ist man glücklich mit der Entwicklung. „Mit dem Studiengang Handwerksmanagement schließen wir eine Lücke zwischen dem Handwerk auf der einen und dem Hochschulstudium auf der anderen Seite“, sagt Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg, Präsident Hochschule Niederrhein. „Als Hochschule schaffen wir es damit, eine Zielgruppe anzusprechen, die bislang nicht unbedingt ein Studium als mögliche Alternative für sich in Betracht gezogen hat. Zum anderen tragen wir dazu bei, langfristig den Fachkräftebedarf im Handwerk zu sichern.“

Handwerkskammer-Präsident: „Die beiden großen Ausbildungswege sollten zusammenarbeiten“

Auch der Düsseldorfer Kammerpräsident Andreas Ehlert hebt die Vorzüge des neuen Studiengangs hervor. „In diesem Jahr hat in NRW erstmals mehr als jeder zweite Schulabgänger Abitur. Vordergründig bedeutet das ein Zuviel für die Universitäten und ein Zuwenig für die duale Ausbildung. Man kann das aber auch anders sehen. Nämlich einmal die unvermeidliche Entwicklung zu immer höherwertigen Abschlüssen gemeinsam betrachten und schauen, wo und wie man sich miteinander stark machen kann. Denn: Wenn beide großen Ausbildungswege, der duale, berufsqualifizierende, und der akademische, jeder für sich zukunftsfähig bleiben wollen, dann sollten sie am besten zusammenarbeiten.“

Doch wie funktioniert die Triale Ausbildung? Während der ersten zwei Semester verbringen die Studierenden drei Tage pro Woche in ihrem Handwerksbetrieb und zwei Tage im Berufskolleg. Den Samstagvormittag sind sie an der Hochschule. Ab dem dritten Semester lernen die Studierenden freitags von 17 bis 21 Uhr und samstags von 9 bis 17 Uhr an der Hochschule, sie verbringen einen Tag im Berufskolleg und drei Tage im Handwerksbetrieb. Im Abschnitt „Meisterprüfung und Bachelorabschluss“ arbeiten Studierende vier Tage im Betrieb beziehungsweise absolvieren im achten und neunten Semester die Meisterschule in Vollzeit; die Zeiten an der Hochschule bleiben unverändert bei anderthalb Tagen.

Alle Informationen und Kontaktadressen finden sich im Internet unter www.hs-niederrhein.de/wirtschaftswissenschaften/studium/triales-studium. Informationsveranstaltungen für Interessierte finden am 9. April, 7. Mai und 1. Juni jeweils um 18.30 Uhr statt (Raum ZE 33, Richard-Wagner-Str. 97, 41065 Mönchengladbach).

Bildquellen (Titel/Herkunft)

  • Handwerk: Handwerkskammer Düsseldorf

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