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Silvesternacht: Im Zweifel für den Angeklagten

Köln – Einer der Hauptverdächtigen bei den massenhaften sexuellen Übergriffen in der Kölner Silvesternacht ist gestern vor dem Amtsgericht frei gesprochen worden. Der 20-Jährige heißt Mehdi E. und stammt aus Marokko. Im Zweifel für den Angeklagten – das ist Grundsatz der Rechtsprechung in einem Rechtsstaat. Und Zweifel gibt es eine Menge. Nicht an seinem Lebenswandel, denn Mehdi sitzt derzeit weniger kleiner Delikte (Diebstahl, Marihuana-Besitz, Schwarzfahren) in Wuppertal-Ronsdorf in Haft. Aber was er in der Silvesternacht getan habe oder auch nicht, das – so Richter Pfennings – sei ihm nicht eindeutig zuzuordnen. Fest steht, was das 20-jährige Opfer unbd ihr Freund von den dramatischen Ereignissen der Silvesternacht vor dem Kölner Hauptbahnhof ausgesagt haben. Sie seien von jungen Ausländern umringt worden, konnten Mehdi E. eindeutig als Mann identifizieren, der direkt vor ihr war und hämisch gelacht habe. Aber die Frau wurde von hinten an Hüfte und Gesäß angefasst und dann griff ihr jemand in den Jeans. Doch der Angeklagte konnte es nicht gewesen sein. Und wer hinter ihr war, konnte das Opfer nicht sehen. Und der Freund war damit beschäftigt, die Frau aus der Menge in Sicherheit zu ziehen. So lautete das Urteil: Freispruch! Der Anwalt des jungen Marokkaners hatte dem Gericht noch mitgeteilt, dass Mehdi gern in Deutschland bleiben würde.

Bildquellen (Titel/Herkunft)

  • Justiz: fotolia

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