Schauzeit in Rheydt: Leerstand kreativ entgegenwirken
In der Rheydter City, einem Teil von Mönchengladbach, stehen viele Geschäfte leer. Das Quartiersmanagement hat dafür das Projekt „Schauzeit“ ins Leben gerufen: Designer, Künstler und andere belegen die Leerstände für einen Monat und stellen in ihren „Pop-Up-Geschäften“ und Galerien ihre Produkte und Dienstleistungen vor.
Leerstand in Innenstädten ist ein um sich greifendes Phänomen in Nordrhein-Westfalen und in ganz Deutschland. Und dass es dabei nicht nur die Städte trifft, denen es traditionell wirtschaftlicher weniger gut geht, ist auch keine Neuigkeit. Viele (politische) Konzepte sind schon gegen Leerstände entwickelt worden, nicht immer mit wesentlichem Erfolg. In Rheydt, einem der beiden Zentren Mönchengladbachs am Niederrhein, haben sich jetzt verschiedene „Player“ zusammengetan, um wirklich kreativ gegen den Leerstand in der Innenstadt vorzugehen.
Die Idee ist ganz simpel: Leerstehende Geschäfte im Zentrum Rheydts werden temporär von Kreativunternehmern wie Künstlern, Designern, Modehändlern etc. belegt, um die City zu beleben. „Pop-Up-Geschäfte“ nennen der Macher des Projektes „Schauzeit – Zeig dich in Rheydt“ diese Läden. Der Macher ist das Rheydter Quartiersmanagement unter Unterstützung der Wirtschaftsförderung Mönchengladbach und des Städtebauprogramm „Soziale Stadt“. Initiatorin Barbara Schwinges und Quartiersmanager Markus Offermann ist es gelungen, eine Reihe Immobilieneigentümer dafür zu gewinnen, ihre Immobilien für das Projekt zur Verfügung zu stellen und dem fortschreitenden Leerstand in der Rheydter Innenstadt damit entgegenzuwirken.
Das ist geglückt, am 29. August eröffnete die „Schauzeit“ an 15 Standorten mit mehr als 40 Ausstellern und großem Interesse seitens der Bevölkerung. Und die sind durchaus vielfältig. Das Angebot reicht von sehr individueller Kinderkleidung und Accessoires für Familien mit Kindern, Kunsthandwerk aus Bronze und Taschen aus alten Reisekoffern über Malerei, Schmuck aus Edelstahl und Porzellan-Design bis hin zu Fotografie und Kunstberatung.
Ein passendes Design für die „Schauzeit“ hat sich dazu das Designbüro Rüstwerk von Martin Knops ausgedacht: scheinbar ungeordnete weiße Streifen zieren jedes an der Schauzeit teilnehmende Schaufenster. Sie machen es den Innenstadtbesuchern leicht, die teilnehmenden Standorte zu erkennen. Das Projekt geht bis zum 26. September, die Geschäfte haben zu den üblichen Zeiten geöffnet. Die Initiatoren und Eigentümer der Immobilien erhoffen sich natürlich auch über die Laufzeit der „Schauzeit“ hinaus Interesse an den innerstädtischen Lagen, so dass vielleicht der eine oder andere Unternehmer als neuer Mieter in der City erhalten bleibt.
Bildquellen (Titel/Herkunft)
- Bildschirmfoto 2015-08-29 um 20.17.39: www.schauzeit-rheydt.de