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Neujahrsempfang des BKU: Sternberg wirbt für europäischen Humanismus und christliche Standards

von DR. PATRICK PETERS

Düsseldorf – Der Bund Katholischer Unternehmer ist eine starke Stimme der Wirtschaft und setzt sich für die Verankerung des christlichen Menschenbildes und der katholischen Soziallehre in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft ein. Das wurde einmal mehr beim Neujahrsempfang der Diözesangruppe Düsseldorf deutlich.

Gast der BKU-Diözesangruppe Düsseldorf war Thomas Sternberg, fünffacher Vater, zweifach promovierter (Germanistik und Theologie) Honorarprofessor für Kunst und Liturgie an der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster, seit 2005 CDU-Landtagsabgeordneter und seit 2015 als Nachfolge von Alois Glück Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Er analysierte in seiner Rede den Begriff des „christlichen Abendlandes“ und ordnete diesen in die gegenwärtige politische Situation in Europa ein. Sternberg stellte heraus, dass zwar weltweit europäische Prinzipien gälten (in Mode, Architektur etc.), aber dennoch stelle sich die Frage, wofür Europa eigentlich stehe beziehungsweise was es ausmache.

In Rückbesinnung auf die Karlspreis-Rede von Papst Franziskus nannte Thomas Sternberg den Dreischritt von Dialog, Integration und Kreativität als die herausragenden Leitplanken für ein „neues Europa“. Europa könne dadurch von einem Kontinent ohne Initiative zurück zu seinen großen Fähigkeiten gelangen und einen neuen europäischen Humanismus begründen. Der Theologe und Politiker sieht das Karitative als einen Grundbaustein Europas und betont den Dienst am Anderen als das Höchste überhaupt. Christus als Gottessohn sei im Stall geboren und hätte den erbärmlichsten Tod überhaupt gefunden.

Daran gelte es sich auszurichten, auch im Hinblick auf die Flüchtlingsfrage. „Die Menschenwürde gilt für jede Person“, rief Thomas Sternberg den Zuhörern zu und kritisierte, dass dieses Denken mehr und mehr wegbreche. Es müssten aber auch bei dieser Debatte christliche Standards gelten und es sei wichtig, die Einzelschicksale nicht aus den Augen zu verlieren.

Auch politisch vertritt der ZdK-Präsident eine klare Haltung. „Nationalismus ist keine Lösung, eine internationale Zusammenarbeit ist unumgänglich.“ Schließlich zeige die Geschichte, dass erst der Nationalismus des 19. Jahrhunderts zu den beiden unsagbaren Katastrophen des 20. Jahrhunderts (die beiden Weltkriege) geführt habe. Man dürfe nicht müde werden, Friede und Freiheit zu verteidigen, betonte Sternberg.

Bildquellen (Titel/Herkunft)

  • BKU-Neujahrsempfang_Düsseldorf: Christian Kranz

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