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Klartext vom Kölner Erzbischof: Kirche darf sich nicht dem „Mainstream“ anpassen

KÖLN – Das war mal eine Predigt, die es in sich hat. Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hat mit wenigen prägnanten Sätzen zum Fest Mariä Geburt am vergangenen Sonntag klargestellt, was heute noch Kirche und katholisch ist und was nicht.

Die Kirche dürfe kein „Closed Shop“ sein, der sich ängstlich von der Welt abkapsele. Und sie dürfe nicht alles mitmachen, was die Welt so gerne von ihr hätte. Woelki zitierte den ehemaligen Kardinal Höffner, der in diesem Zusammenhang oft an den Apostel Paulus erinnert habe: „Nicht wir auch, sondern wir dagegen!“ Woelki weiter „Eine Kirche, die sich in ihrem Glauben der Welt anpasst, ist nicht das Werk des Heiligen Geistes.“

Vielen Menschen sei die Kirche „ein rein soziologisches Gebilde geworden, das sich – geschlechtergerecht– dem politischen und gesellschaftlichen Mainstream anzupassen habe. Wie in einem Parlament ist man bei der Vorbereitung, unter Hinweis auf angeblich neuere wissenschaftliche Erkenntnisse, insbesondere der Sozial- und Humanwissenschaften, über Glauben und Lehre der Kirche zu verhandeln, sie zur Disposition zu stellen, um dann mit demokratisch gefassten Mehrheitsbeschlüssen eine sogenannte Reform der Kirche herbeizuführen, hinter der sich im Letzten oftmals nichts anderes als eine Anpassung an das Denken der Welt verbirgt.“

Ein Paukenschlag!

Wie könne die Kirche „den vielfältigen, oftmals widersprüchlichen Erwartungen und Ansprüchen der Menschen von heute gerecht werden? Sie müsste sich selbst verbiegen! Sie müsste sich verzetteln und zu einem Supermarkt, einem Selbstbedienungsladen werden, wo sich jeder holt, was ihm gerade passt. Damit aber würde die Kirche sich selbst untreu. Sie würde ihre Identität verlieren und sich auflösen.“

Klare Worte fand der Erzbishof auch zur Frage eines Priestertums der Frau, das in regelmäßigen Abständen – nach dem Motto „Steter Tropfen höhlt den Stein“ – in der katholischen Kirche auf den Tisch gebracht wird. Das Frauenpriestertum liege nicht in der Verfügungsgewalt der Kirche.
Papst Johannes Paul II. habe diese Frage mit aller Verbindlichkeit für die gesamte Kirche bereits 1994 entschieden und Papst Franziskus habe diese Entscheidung seines Vorgängers wiederholt bekräftigt.

Worauf es heute ankomme, sei nicht das, was wir aus uns machen, nicht das, was uns eine säkularisierte Gesellschaft vorgibt, damit wir als Christen in ihr auf Verständnis und Akzeptanz treffen, sondern auf das, was Gott bereits aus uns gemacht hat. Zu Erlösten hat er uns gemacht,zu seinen Töchtern und Söhnen.“

Bildquellen (Titel/Herkunft)

  • Kardinal_Woelki_2: gemeinde st. peter und laurentius

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