„Jetzt trennt sich die Spreu vom Weizen“ Interview mit Hafenboss Erich Staake
Herr Staake, die Geschichte des HafensDuisburg in den vergangenen Jahren ist eine einzige Erfolgsstory. Was haben Sie anders gemacht als Ihre Vorgänger?
Es ist eigentlich eine Kombination gewesen. Es gab zum Einen die Erwartung meiner Gesellschafter, unter Einbeziehung des Hafens etwas aus dem alten Krupp-Hüttengelände zu entwickeln. Es hatte schon früher einen Versuch gegeben, aber meine Vorgänger waren da etwas zögerlich, sicher aus guten Gründen, denn es war eine Tendenz erkennbar, dass sich die Montanindustrie nie wieder zu wahrer Blüte entwickeln würde. Und der andere Punkt war, dass natürlich die Globalisierung griff. Durch die Arbeitsteiligkeit der Wirtschaft entstanden weltweit immer mehr Warenströme, aus denen sich insbesondere in den Niederlanden – Stichwort Venlo – große Logistikzentren entwickelten. Etwas Vergleichbares hatte Nordrhein-Westfalen damals nicht zu bieten.
Die Globalisierung hatte Ihnen also eine perfekte Ausgangslage geboten?
Die Gesellschafter haben damals zumindest gesagt: In dieser Situation brauchen wir einen Unternehmer, keinen klassischen Hafendirektor. Das ist durchaus kein Werturteil, aber es ging darum, weltweit Investoren zu gewinnen. Das war keine leichte Aufgabe mit all den Handicaps eines Hinterland- Standorts, weil die großen Schiffe in Duisburg halt eben nicht ihre Ware direkt ausladen können, sondern in Rotterdam, Antwerpen oder Hamburg. Und von dort müssen wir sie erst hierher bringen. Es bedurfte schlicht einer Gesamtkonzeption, denn man konnte das Projekt Krupp-Hüttenwerk nicht losgelöst betrachten. Ich habe damals gesagt, wir müssen mit dem Hafen eine Marke positionieren. Wir würden niemals Erfolg haben, wenn wir das 173. Gewerbegebiet in Europa anbieten – und sei es auch noch so groß. Und dann haben wir „Logport“ erfunden, ein wunderbarer Begriff: „Log“ für Logistik, „port“ für Hafen und für intermodalen Verkehr. Das ist sofort verstanden worden. Andererseits ist eine Marke nichts, wenn sie nicht durch konkrete Vorteilhaftigkeiten aufgefüllt ist. Bei uns war das eben nicht nur die Fläche, sondern die intermodale Struktur – Straße, Schiene, Wasseranbindung, entsprechende Umschlageinrichtungen. Ein wesentlicher Teil der mittlerweile über 3.000 Beschäftigten auf dem Logport ist in enger Abstimmung mit und durch die Arbeitsagentur qualifiziert worden. Dazu bieten wir viele zusätzliche Leistungen bis hin zu Finanzierungs-Unterstützung. Dahinter steht – und das ist, wenn Sie so wollen ein Stück Philosophie – dieses traditionelle hafenbehördliche Denken in ein marktorientiertes Dienstleistungsunternehmen zu verändern. Dass das gelungen ist, war die Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Entwicklung in den letzten zehn Jahren.
Sie stammen aus Hildesheim, sind Diplomkaufmann und waren vorher bei Unternehmen wie Preussag, Bertelsmann, Wella. Wie kommt jemand zum Beispiel von Bertelsmann, aus der glitzernden Medienwelt von RTL, in den Duisburger Hafen?
Nun bin ich nicht direkt aus der glitzernden Medienwelt in den Duisburger Hafen gegangen, da lagen dann noch ein paar andere Abschnitte dazwischen. Was hat mich bewogen? Sicherlich nicht vorrangig die Aufgabe, Hafenchef von Duisburg zu werden. Als mich damals ein sehr renommiertes Personalberatungsbüro anrief, habe ich gesagt: „Ihr werdet doch wohl noch einen geeigneten Mann in Deutschland finden, der so einen Job machen kann?“ Doch dann haben die mir erläutert, dass man einen Unternehmer sucht. Punkt aus. Aber natürlich reizte auch die Herausforderung, ein so historisch beladenes Grundstück wie Krupp-Rheinhausen – das ja eine Zäsur in der Montanindustrie nicht nur für Nordrhein-Westfalen sondern in Europa war – jetzt wieder zu drehen, da wieder neues Leben einzuhauchen. Hier Tausende neue Arbeitsplätze schaffen zu können, das ist schon eine einmalige Herausforderung. Und nach reiflicher Überlegung habe ich entschieden, mich dieser Aufgabe zu stellen. Im Nachhinein bin ich sehr, sehr froh darüber.
Wie würden Sie sich selbst einschätzen?
Wenn Sie unternehmerisch erfolgreich sein wollen, dann müssen Sie zwei Dinge in sich vereinen: Sie müssen in der Lage sein, klare strategische Zielsetzungen zu formulieren, die jeder in der Firma begreift und mitträgt. Und sie müssen auf der anderen Seite mit bestem Beispiel voran gehen. Und ich liebe eben auch den Kontakt zu den Menschen und zu den Kunden. Und deswegen ist es auch nicht ganz so von ungefähr, dass ich die allermeisten Kunden selbst akquiriert habe. Wer hätte es auch machen sollen? Ich hatte ja auch gar keine Leute, die entsprechend ausgebildet waren. Nichts ist erfolgreicher als der Erfolg, das zieht die Anderen mit. Ich liebe es, sowohl die Ärmel hochzukrempeln, als auch auf einer sauber durchdachten, strategischen Perspektive zu agieren.
Und so eine Strategie reicht für ein gutes Jahrzehnt aus?
Wenn Sie die rund elf Jahre betrachten, dann ist es keineswegs so, dass wir 1998 einen Masterplan entworfen und abgearbeitet haben. In der Zwischenzeit haben wir immer wieder Opportunities gesehen. Und wir haben gesagt: Wenn wir dieses Feld jetzt noch bestellen und uns da noch engagieren, dann werden wir immer weiter an die Spitze heran kommen und für die Stadt und ganz Nordrhein-Westfalen einen wertvollen Beitrag leisten.
Trotz Wirtschaftskrise blieb der Duisburger Hafen 2008 relativ verschont und hatte gute Ergebnisse. Aber nun schlägt die Krise durch. Was ist Ihre Erwartung für das Jahr 2009, vielleicht darüber hinaus?
Meine persönliche Einschätzung ist, dass wir zwei extrem schwierige Jahre erleben werden. Es wird da kaum Ausnahmen geben, außer vielleicht bei Konsumgütern und in der Pharmaindustrie. Das produzierende Gewerbe wird voll getroffen und dadurch zwangsläufig auch das transportierende Gewerbe. Wir spüren das natürlich an den Güterumschlagmengen. Alle Häfen werden mit deutlichen Rückgängen in 2009 konfrontiert werden. Was speziell den Duisburger Hafen angeht, bin ich immer ganz zuversichtlich. Wenn es zu keinen Verwerfungen kommt, die wir zurzeit alle noch nicht kennen, dann bin ich sicher, dass wir Marktanteile gewinnen werden. Weil sich in so einer Situation auch in unserem Geschäft die Spreu vom Weizen trennt. Jetzt zeigt sich, wessen Geschäftsmodell funktioniert und wo engagierte, qualifizierte Leute arbeiten. Jetzt zeigt sich auch, wer in der Vergangenheit seine Hausaufgaben gemacht hat, d. h. flexibel reagieren und den Kostenapparat entsprechend runterfahren kann. Aber, und das scheint mir noch viel wichtiger, jetzt muss man sehen, dass man neue Kunden gewinnt. Und man muss Interessenten, zum Beispiel in Asien, jetzt die besonderen Vorteile so eines Standortes und einer Region deutlich machen.
Kann man sagen, dass auch Sie, so wie die Bundeskanzlerin gesagt hat, die momentane Wirtschaftskrise als eine Chance sehen? Wenn ich Sie höre, klingt das nicht nachNotfallplan, sondern eher Aufbruch…
Absolut. Natürlich, keiner von uns freut sich über die Krise, um Gottes Willen, wir sind ja keine Masochisten. Und es tut mir um jeden Arbeitsplatz leid, der verloren geht. Wir bemühen uns, insbesondere unseren Bestandskunden zu helfen, bis hin, dass wir sie finanziell unterstützen. Gerade dem Mittelstand muss geholfen werden, denn die sind ziemlich allein gelassen worden. Damit meine ich nicht den gehobenen Mittelstand, der 500 Millionen Euro aufwärts Umsätze macht. Gerade die vielen Unternehmen, die hier familiengeführt super Arbeit machen, dürfen nicht – salopp gesagt – über die Wupper gehen. Und deshalb hat auch Jürgen Rüttgers völlig recht, wenn er sagt, es kann nicht sein, dass gerade diese mittelständischen Strukturen alleine gelassen werden und sich die Politik nur darauf konzentriert, Bankinstitute und Großunternehmen zu retten. Ich bin nicht der verlängerte Arm der Politik, aber ich spüre meine Verantwortung, und ich habe hier gut 250 Kunden, von denen über 200 genau in diese Kategorie fallen, über die wir gerade gesprochen haben.
Verstehen wir das richtig, dass Sie ihren Kunden auch – z. B. mit Bürgschaften – in finanzieller Hinsicht unter die Arme greifen?
Richtig. Wir helfen im Rahmen unserer Möglichkeiten. Aber es hat auch zu besseren Zeiten immer wieder Möglichkeiten gegeben. Als die EU Umweltauf-lagen erlassen hat, da hat die damalige Umweltministerin, Frau Höhn, einen besonders stringenten Kurs gefahren, ohne Rücksicht auf das wirtschaftlich machbare. Es kann ja nicht sein, dass die Leute mit Auflagen konfrontiert werden, die es nicht mehr möglich machen, das Geschäft weiter zu betreiben. Da haben wir uns eingebracht, sozusagen als Mediator. Und es ist immer gelungen, gemeinsam einen vernünftigen Weg zu finden. Es ist nicht ein Unternehmen hier aus dem Markt ausgeschieden. Das lässt sich nicht mit der viel radikaleren und schwierigeren Situation vergleichen, die wir heute haben. Hier geht es um Liquidität und letztendlich die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes. Für mich ist die Partnerschaft zu meinen Kunden ein unheimlich hohes Gut. Wir sind nur so stark, wie sie es sind.
Das klingt wie in einem Werbekatalog…
Schauen Sie sich doch die Situation in den 80er, 90er Jahren im Duisburger Hafen an. Das war wie die Echternacher Springprozession. Da kam ein Kunde, und zwei gingen weg. Oder es kamen zwei, und einer schied wieder aus. Im Saldo passierte gar nichts. Mittlerweile haben wir in den letzten Jahren über 50 Kunden geholt, von denen über die Hälfte zusätzliche, weitergehende Investitionen getätigt haben. Es gibt keine bessere Beweisführung für die Qualität eines Standortes, als dass Unternehmen kommen und dann sogar weiter investieren und expandieren.
Irgendwann ist jede Krise vorbei. Haben Sie eine Vision, wo der Hafen in 15 Jahren steht? Sie machen nicht den Eindruck, als wollten Sie in Zukunft lediglich noch das Erreichte verwalten…
Es gibt eine sehr klare, auch jetzt schon in den Strukturen definierte Ausrichtung. Wir haben nicht mehr so viele Flächen in Duisburg anzubieten. Deshalb haben wir in den vergangenen Jahren mit unseren Partnern und Kollegen von der RAG ein Joint Venture geschlossen – den „Logport- Ruhr“. Im Zuge der sukzessiven Rückführung der deutschen Steinkohleförderung werden im Ruhrgebiet zunehmend interessante Flächen aus dem Bergrecht entlassen. Die können für eine andere Verwendung genutzt werden. Und dabei schauen wir besonders darauf: Was ist für Logistik in besonderer Weise geeignet? Das muss dann natürlich auch mit den kommunalen Verantwortungsträgern diskutieren, aber ich glaube, wir haben am Beispiel Duisburg gezeigt, dass man damit sehr erfolgreich Arbeitsplätze schaffen und Wertschöpfung realisieren kann. Und mit einer Marke wie „Logport“, die europaweite Ausstrahlung hat, wäre es dumm und töricht, wenn man „Logport- Ruhr“ nicht nutzen und auch außerhalb Duisburgs einsetzen würde. Das wird verbunden sein mit einer intermodalen Anbindung. Wir werden Zugsysteme entwickeln und die neuen Logistikflächen an den europäischen Verteilknoten Duisburg andocken, so dass wir nicht nur Flächen vermarkten, sondern wie damals bei „Logport“ ein Gesamtsystem anbieten können.
Die andere strategische Stoßrichtung muss für uns die Internationalisierung sein, um NRW in eine Spitzenposition in der Logistikwirtschaft zu entwickeln. Die Warenströme spielen sich global ab. Wir können nicht in Duisburg sitzen und sagen, wir sind stolz, wir haben so viel Wachstum vorzuweisen, jetzt werden die Kunden schon auf uns zukommen. Die kommen nicht von allein. Da sind das nahe Liegende zunächst einmal die großen Seehäfen – bis in den Mittelmeer- und Schwarzmeer-Raum. Mit denen arbeiten wir auch heute schon, aber da intensivieren wir die Vernetzung. Das gilt natürlich auch für unsere Aktivitäten in Übersee. Wir haben in Shanghai vor einem Jahr eine Dependance für unsere Verpackungslogistik eröffnet, die sehr gut angelaufen ist.
Sie kooperieren ja jetzt bereits mit vielen Häfen in China, den USA und anderswo. Was bringt das für Duisburg? Müssten das nicht die Seehäfen machen?
Das ist denen unbenommen. Aber ich möchte ja, dass am Ende die Waren nach Duisburg, nach Nordrhein-Westfalen kommen. Nehmen wir mal Memphis, weil Sie die USA angesprochen haben, eine unserer Kooperationen, die ich vor zehn Jahren ins Leben gerufen habe. Memphis ist nicht nur ein Hafen, sondern Memphis ist eine der wichtigsten Warenverteil-Drehscheiben in den USA. Wir bekommen heute Zelluloseprodukte aus Memphis/Tennessee, die in Spezialboxen den Mississippi runter gefahren und dann anschließend geflutet werden in ein Seeschiff, das in Rotterdam andockt. Dann wird es rausgeflutet und hier nach Duisburg gebracht. Wir sind in sehr konkreten Gesprächen mit einem der weltgrößten Kontraktlogistiker, der dort ansässig ist. Das sind alles Ergebnisse. Sie dürfen sich das nicht so vorstellen, man macht eine Kooperation und dann drückt man auf einen Knopf und macht ein Geschäft. Manchmal dauert es fünf Jahre, es kann auch zehn Jahre dauern, bevor dann der Zeitpunkt gekommen ist. Wir haben zum Beispiel vor zwei Jahren zwei Düngemittelfabriken nach Ägyptengeliefert, da kamen 90 Prozent der Vorlieferanten aus Europa. Bei denen, die wir jetzt abwickeln, ist der Anteil derer, die über Asien kommen, schon fast bei 30 Prozent. Da ist es unheimlich hilfreich, dass wir eben mitgehen und z. B. in Shanghai sind. In China hat sich die Investitionsgüterindustrie in einem Speckgürtel 200 Kilometer um Shanghai positioniert. Deswegen muss man in Shanghai sein. Wir sorgen dafür, dass die Qualitätsstandards eingehalten werden, wir sorgen dafür, dass das Expediting gemacht wird und mehr. Wir sind der Organisator solcher Dinge und partizipieren somit auch an der Wertschöpfung – sonst wäre die weg.
Der Duisburger Hafen hat drei Eigentümer, Stadt, Land und Bund. Ist die Politik im Denken so weit, dass sie Ihnen noch folgen kann?
Die Politik hat sich am Anfang generell etwas schwer getan, den Wert der Logistikwirtschaft richtig einzuschätzen. Die Logistikwirtschaft selber hat aber auch ein wenig gebraucht, um das als eine Bringschuld zu begreifen. Es sind dann von renommierten Professoren Studien gemacht worden, die ergeben, dass wir eine Wertschöpfung von über 200 Milliarden Euro pro Jahr haben und an die drei Millionen Menschen beschäftigen. Wir gehören damit zu den drei, vier größten Branchen in Deutschland. Deutschland ist Weltmarktführer in der Logistik, wir haben drei Weltkonzerne mit Kühne & Nagel, Deutsche Post Worldnet und DB Schenker und eine Vielzahl international erfolgreich agierender Familienunternehmen. Was wünschen Sie sich von der Politik? Natürlich dass wichtige Infrastrukturprojekte wie „Eiserner Rhein“ und „Betuwe Linie“ realisiert werden. Wir haben einen Masterplan mit der DB gemacht, die ersten Mittel aus einem sogenannten Seehafenhinterland-Programm der Bundesregierung sind nach Duisburg und Oberhausen geflossen. Das ist wichtig. Die Landesregierung hat das nicht nur verstanden, sondern ist da auch wirklich gut aufgestellt. Ich bin allerdings zu lange im Geschäft, um nicht zu wissen, dass Politik aufgrund notwendiger Kompromisse kein Wunschkonzert sein kann.
Im Bieterverfahren um den Krefelder Hafen hatten Sie zuletzt keinen Erfolg….
Wir leben in einer Marktwirtschaft, und noch immer gilt: Konkurrenz belebt das Geschäft. Ich kann nicht für Wettbewerb plädieren, und wenn es dann um meine spezifischen Unternehmensinteressen geht, will ich plötzlich keinen Wettbewerb. Das widerspricht meinem Grundverständnis. Im angesprochenen Fall muss man das einordnen: Krefeld ist im Grunde genommen ein kleiner Hafen, der aber Potential hatte. Wir haben uns aus zwei Gründen dafür interessiert: Weil er praktisch an Logport anschließt, und weil er noch ein gewisses Flächenareal zu Verfügung hat. Nein, wir konzentrieren uns im Augenblick sehr stark Richtung Ruhrgebiet. Wir haben mit dem Dortmunder Hafen ein Joint Venture geschlossen und Managementverantwortung übernommen. Wir arbeiten sehr eng zusammen mit Gelsenkirchen, mit Essen, mit anderen. In Marl betreiben wir ein Terminal im Chemiedreieck. Es gibt genügend Möglichkeiten und es ist nicht der Anspruch der Duisburger Hafengruppe, omnipräsent in Nordrhein- Westfalen zu sein. Wo sich sinnvolle Zusammenarbeitsmöglichkeiten ergeben, werden wir aktiv.
Sie haben in verschiedenen Regionen gelebt: Gibt es irgendetwas hier im Ruhrgebiet, was Ihnen besonders gefällt oder nicht gefällt?
Ich bin Niedersachse und lebe seit 20 Jahren in Nordrhein-Westfalen, davon 17 in Köln. Dort habe ich die Leichtigkeit des Seins vorexerziert bekommen. Und das sind ganz liebenswerte Menschen dort. Als etwas bodenständiger Niedersachse ist man manchmal wirklich erstaunt, wie leicht das Leben sein kann (lacht), aber es hat mir ganz gut getan. Ich hab in den zehn oder elf Jahren jetzt in Duisburg mit den Westfalen oder Niederrheinern zu tun gehabt. Die sind mir von ihrer ganzen Ausrichtung ein Stück näher. Und, ich sag mal so, ein Wort ist hier auch ein Wort. Sie glauben gar nicht, wie viele Handschlag- Deals ich gemacht habe. Das sind meist diejenigen, die am längsten halten. Es ist hier eine große Verlässlichkeit zu spüren. Die Leute hier stehen mit beiden Beinen auf dem Boden, die sind echt.
Bildquellen (Titel/Herkunft)
- Duisburger Hafen Luftbild: Duisburger Hafen AG
- Duisburg intermodal Terminal: Duisburger Hafen AG
- Erich Staake: Duisburger Hafen AG