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GenderGaga am Rhein: Die Ministerin und der „Fehlerteufel“

Düsseldorf – Christina Kampmann (SPD, Foto) ist seit kurzem neue Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen. Für den 30. November hat sie die Abgeordneten der drei Fachausschüsse in ihrem Kompetenzbereich zu einem Abendessen eingeladen. Die Posse, die sich dabei ereignete, sorgt für Heiterkeit auf den Fluren des Landtags.

Ministerin Kampmann, ganz gendersensibel, richtete die Einladung nämlich an „die Mitglieder/-innen der Ausschüsse“. Das rief den CDU-Abgeordneten Holger Müller auf den Plan. Per Mail ließ er die Ministerin wissen, dass er aus terminlichen Gründen leider nicht am Abendessen teilnehmen könne. Weiter schrieb er:

„Allerdings irritiert mit die Anrede ‚Mitglieder/-innen“. Nach meiner Kenntnis der deutschen Sprache ist das Wort Mitglied sächlich, also ‚das Mitglied‘. Wenn man überhaupt aus dem sächlichen eine weibliche Form ableiten würde, müsste es ‚die Mitgliedin‘ heißen. In der Mehrzahl, wenn schon, ‚Mitgliedinnen‘. Das setzt aber voraus, dass es nicht ‚das‘ Mitglied, sondern ‚der‘ Mitglied heißt. Das ist mir nicht bekannt.“

Das Ministerium handelte schnell. Am nächsten Tag wurde die Einladung noch einmal verschickt. Dieses Mal an die „Mitglieder der Ausschüsse“, begleitet von einer Entschuldigung, „aus Versehen“ habe sich „der Fehlerteufel“ eingeschlichen. Nun wird gerätselt, ob man Gendersprech grundsätzlich als Fehler oder teuflisch bezeichnen darf. Und ob das, was sich in der ursprünglichen Einladung eingeschlichen hat, nicht vielmehr eine „Fehlerteufel_In“ gewesen ist.

Bildquellen (Titel/Herkunft)

  • Ministerin_Christina_Kampmann: land nrw

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