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Anleger fahren weiter auf Grüner Welle

Höchststände an den Börsen und erste Zitter-Korrekturen: Wie lange hält der Aktienboom noch an? Noch stehen die Börsenampeln auf Grün, sagen die Anlagespezialisten der Jülicher Vermögensverwaltungsgesellschaft Galiplan.

Jülich – Bei Dax-Ständen um 12.000 Punkte bezweifeln viele ohnehin schon skeptische Anleger, dass dieser Anstieg so weitergehen kann. „Es ist natürlich wahr: Bäume wachsen nicht in den Himmel“, räumt Sebastian Steins, Portfolio Manager bei der Jülicher Vermögensverwaltung Galiplan, ein, „irgendwann ist Schluss. Irgendwann dreht der Wind. Aber nicht so schnell. Aus unserer Sicht ist nicht mit einer raschen Umkehr zu rechnen. Das erkennen wir aus unserem Börsen-Ampel-System.“ Steins, Mathematiker und Informatiker, wertet regelmäßig rund 30 ökonomische Indikatoren aus und leitet daraus Prognosen für die Aktienmärkte ab. „Zu viele Faktoren signalisieren weiterhin ‚Grün'“, sagt Steins.

Da sind zum einen die Konjunkturaussichten. Schon wieder überrascht die gute Stimmung, die das Münchner ifo Institut für Wirtschaftsforschung regelmäßig misst. Der ifo-Index erreicht mit 107,9 Punkten den höchsten Stand seit Juli 2014. Pessimismus sieht anders aus. Aber selbst jetzt gibt es noch Luft nach oben. Die Höchststände liegen um 115 Punkte. Nordrhein-Westfalen hinkte zuletzt da etwas hinterher. Doch auch hier hat sich nach dem spürbaren Dämpfer im Februar das Geschäftsklima in der gewerblichen Wirtschaft Nordrhein-Westfalens im März wieder merklich erholt. Das signalisiert der ifo-Index NRW, den das ifo-Institut zusammen mit der NRW.Bank erhebt. Die befragten Unternehmen beurteilten ihre Geschäftslage positiver als im Februar. „Auch von der Skepsis der vergangenen zwei Monate hinsichtlich der weiteren Entwicklung war im März nichts mehr zu spüren“, teilte die Bank kürzlich mit.

„Eine Überbewertung gibt es nicht“

Darüber hinaus sprechen Faktoren aus der Aktienanalyse dafür, dass die Börsenampel weiterhin auf Grün steht. Das signalisiert zum Beispiel das Kurs-Gewinn-Verhältnis, also das Verhältnis des Aktienkurses eines Unternehmens zu seinen Gewinnen. Wenn Aktien im Vergleich zu den Erträgen sehr hoch bewertet sind, droht die Gefahr, dass die Kurse einbrechen. „Um den Skeptikern gleich vorweg ein bisschen die Angst zu nehmen: Eine Überbewertung gibt es nicht“, ist Steins überzeugt, „Aktien sind derzeit nicht zu teuer.“ Der Vergleich belegt dies: Das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Dax-Unternehmen liegt zurzeit bei 15,31 – damit zwar nicht auf einem Tiefststand, aber immerhin in einem historisch ausgewogenen Umfeld.

So genannte technische Faktoren sprechen ebenfalls für Aktien, betont Steins: Vergangene Woche setzte der deutsche Leitindex zwar kurzfristig um fünf Prozent an einem Tag zurück. Auch Mitte März wühlten einige Turbulenzen die Märkte auf; die Kurse gaben zeitweise nach. Doch der Gesamtblick auf die Aktienindizes bleibt ungetrübt: Viele Indizes notieren trotz der Rückgänge über ihrem Durchschnitt. Aktuell gilt das immer noch für mehr als 80 Prozent der Indizes. „Dies spricht dafür, dass es sich bei den Turbulenzen um durchaus übliche Rücksetzer gehandelt hat, dass aber die Marktteilnehmer nach wie vor vertrauensvoll und zuversichtlich bleiben“, fasst Steins zusammen.

Börsenampel-Index

Zahlreiche weitere Indikatoren signalisieren einen weiteren Aufwärtstrend. Mit all diesen Daten berechnen die Galiplan-Experten ihren BAMPEX, den Börsenampel-Index. Die Vermögensspezialisten haben damit ein Frühwarnsystem entwickelt, das Anleger in ihrer privaten Vermögensstrategie nutzen können. Als Börsenampel gibt das System Signale zur Bestimmung der Aktienquote: Investoren können ihr Aktienengagement bei Grün ausweiten, bei Gelb zurückfahren und bei Rot Aktien deutlich untergewichten. Zur Berechnung der Ampel werten die Anlagespezialisten jeden Monat insgesamt 30 Indikatoren aus. „Dabei achten wir nicht nur auf absolute Werte, sondern auch auf die Dynamik und die Richtung der Veränderung“, erklärt Steins.

Jeweils zum Monatsanfang bestimmen die Experten die Investitionsquote in den Dax neu. Steht die Börsenampel auf Grün, wird für den aktuellen Monat zu 100 Prozent in den Dax investiert. Bei Gelb beträgt die Investitionsquote 50 Prozent und bei Rot 0 Prozent. Galiplan folgt bei der Vermögensverwaltung selbst dieser Strategie – mit erkennbarem Erfolg: „Insbesondere bei sich anbahnenden größeren Verlustphasen, wie 2008, 2011 oder zuletzt im März 2014, hat die Börsenampel rechtzeitig gewarnt“, stellt Steins fest. Von Januar bis Oktober dieses Jahres entwickelte sich der Börsenampelindex um 2,05 Prozent besser als der Dax; zwischenzeitliche Kurseinbrüche waren weniger massiv. Gegenüber dem Dax verzeichnet der BAMPEX eine um zwei Drittel niedriger notierende Volatilität.

Die Strategie ist auch als Zertifikat investierbar. Anleger können in den Börsenampel-Index über das BAMPEX-Zertifikat (ISIN DE000LS9CBZ6) ab 100 Euro investieren.

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