Wirtschaft, Politik und Leben in Nordrhein-Westfalen

MENÜ
MENÜ
  • Sturmtief «Ignatz»: NRW stellt Fernverkehr komplett ein

    von • 21. Oktober 2021 • Leben Story, Ressort LebenKommentare deaktiviert für Sturmtief «Ignatz»: NRW stellt Fernverkehr komplett ein

    Das Orkantief über Deutschland wirbelt den Bahnverkehr durcheinander und führt zu starken Einschränkungen. «In Nordrhein-Westfalen ist der Fernverkehr komplett eingestellt», teilte die Deutsche Bahn am Vormittag mit.Besonders betroffen seien auch das Saarland, Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern und Teile Sachsens. Es komme zu Zugausfällen und Verspätungen. «Hunderte Mitarbeitende sind im Einsatz, um Bäume und andere Hindernisse aus den Gleisen zu räumen, Oberleitungen zu reparieren und Schäden aufzunehmen», teilte eine Sprecherin mit.

    Fahrgäste, die aufgrund des Unwetters ihre Reise verschieben wollen, könnten ihr gebuchtes Ticket ab sofort bis einschließlich sieben Tage nach dem Ende der Störungen einlösen.

    Der erste kräftige Herbststurm des Jahres brachte vielerorts heftige Böen mit sich, teils auch Gewitter und Regen. Im Laufe des Tages rechnet der Deutsche Wetterdienst (DWD) in einem Streifen über die Mitte bis in den Osten und Nordosten Deutschlands mit schweren Sturmböen und teilweise orkanartigen Böen von bis zu 105 Kilometern pro Stunde. Im Bergland könne es sogar Orkanböen mit bis zu 120 Stundenkilometern geben.

    Warnung vor Sturmflut

    Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hat vor einer Sturmflut an der Nordsee sowie im Weser- und Elbegebiet gewarnt. Das Nachmittag- beziehungsweise Abend-Hochwasser werde heute an der Nordseeküste einen bis 1,50 Meter und im Weser- und Elbegebiet etwa 1,50 Meter über dem Mittleren Hochwasser eintreten, hieß es. Weitere Sturmfluten am Freitag seien nicht ausgeschlossen. Der Scheitelpunkt in Hamburg-St.-Pauli soll am Donnerstag um kurz nach 18.00 Uhr erreicht werden.

    Den Lagezentren der Polizei lagen zunächst keine größeren Schadensmeldungen vor; vereinzelt habe der Wind Bäume ausgerissen, Schlimmeres sei jedoch nicht passiert, hieß es etwa aus Thüringen und Baden-Württemberg. Im niedersächsischen Delmenhorst war am Mittwochabend ein Mann von einem herabstürzenden Ast getroffen, aber nur leicht verletzt worden, wie die Polizei mitteilte.

    Die Deutsche Bahn warnte vor möglichen Zugausfällen oder Verspätungen wegen des Sturms. Allerdings lagen am Morgen noch keine Meldungen über tatsächliche Störungen im Bahnverkehr vor.

    «Kurzlebige Tornados» nicht ausgeschlossen

    In der Nordhälfte Deutschlands warnte der Wetterdienst vor ostwärts ziehenden Gewittern, bei denen orkanartige Böen mit bis zu 105 Kilometern pro Stunde wehen könnten. «Kurzlebige Tornados» seien dabei nicht ausgeschlossen, hieß es.

    Im Laufe des Nachmittags lässt der Wind den DWD-Angaben zufolge von Westen her wieder nach. Es wird insgesamt kühler. Am Donnerstag liegen die Temperaturen zwischen 15 und 18 Grad, im Westen und Norden zwischen 12 und 15 Grad.

    Auch im Nachbarland Frankreich hat der Sturm für Schäden gesorgt. Heftige Sturmböen haben am frühen Morgen in Nordfrankreich Störungen im Verkehr und bei der Stromversorgung verursacht. Etwa 250.000 Haushalte seien ohne Strom, schrieb Netzbetreiber Enedis auf Twitter. Allein in der Normandie waren demnach 80.000 Haushalte betroffen.

    Im Norden und Nordwesten des Landes kam es teils zu massiven Zugausfällen. Auch in der Region um Paris herum war der Verkehr eingeschränkt. Die Sturmböen waren laut Météo France mit bis zu 175 Kilometern pro Stunde über das Land gezogen. Am Morgen galt noch für drei Départements im Nordosten die Warnstufe Orange.

    Weiterlesen
  • 53 rechtsextreme Verdachtsfälle bei Polizei in NRW bestätigt

    von • 13. Oktober 2021 • Politik Nachrichten, Ressort PolitikKommentare deaktiviert für 53 rechtsextreme Verdachtsfälle bei Polizei in NRW bestätigt

    Rund ein Jahr nach Bekanntwerden rechtsextremer Verdachtsfälle bei der Polizei in Nordrhein-Westfalen hat sich dieser Verdacht in 53 Fällen bestätigt.

    Das hat das Innenministerium in Düsseldorf mitgeteilt. Die Fälle seien bereits abschließend geprüft und geahndet worden.

    Die Konsequenzen waren meist dienstrechtlicher Natur: Sechs Kommissaranwärter waren entlassen worden. Bei den arbeitsrechtlichen Verfahren kam es zu zwei Kündigungen und drei Abmahnungen, hatte das Innenministerium bereits vor einigen Wochen bekannt gegeben.

    Bei 84 Hinweisen habe sich der Verdacht nicht bestätigt, hieß es nun in einer aktuellen Bilanz. Sie seien ebenfalls abschließend geprüft worden. Bei 138 verbliebenen Hinweisen dauert die Prüfung noch an. Seit 2017 bis Ende September diesen Jahres hatten die nordrhein-westfälischen Polizeibehörden 275 Verdachtsfälle gemeldet.

    In Dutzenden Fällen läuft noch die strafrechtliche Prüfung

    Von den 138 noch offenen Fällen ist in 79 Fällen die strafrechtliche Prüfung bereits abgeschlossen worden. Bei 59 Verdachtsfällen dauern sowohl die strafrechtlichen Prüfungen, als auch die nachgelagerten arbeits-, disziplinar- oder beamtenrechtlichen Prüfungen noch an.

    Der Skandal um rechtsextreme Chat-Gruppen bei der Polizei hatte sich im vergangenen Jahr mehr und mehr ausgeweitet. So war auf beschlagnahmten Datenspeichern das verbotene Horst-Wessel-Lied gefunden worden. Dabei handelt es sich um das Kampflied der SA und die spätere Parteihymne der NSDAP.

    Ein Beamter soll Fotos von Weihnachtsbaum-Kugeln mit SS-Runen und «Sieg Heil»-Aufschrift gepostet haben. Bei einem anderen Beamten waren Fotos mit einem Hakenkreuz entdeckt worden, das aus Dienstmunition gelegt worden war. Ein Polizist hatte sich in Uniform auf zwei Streifenwagen stehend dabei fotografieren lassen, wie er den «Hitler-Gruß» zeigte.

    Strafrechtlich kamen die betroffenen Polizisten in der Regel mit weißer Weste davon, weil die Justiz die WhatsApp-Chats als private Kommunikation einstufte. Einschlägige Straftatbestände wie das Verbreiten verfassungswidriger Kennzeichen griffen dadurch nicht.

    Weiterlesen
  • Kardinal Woelki beginnt Auszeit: Weihbischof Steinhäuser übernimmt

    von • 11. Oktober 2021 • Glauben Story, Ressort GlaubenKommentare deaktiviert für Kardinal Woelki beginnt Auszeit: Weihbischof Steinhäuser übernimmt

    Führungswechsel im größten deutschen Bistum: Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki geht von Dienstag an in seine angekündigte «geistliche Auszeit».

    Als sogenannter Apostolischer Administrator übernimmt dann Weihbischof Rolf Steinhäuser bis zum 1. März 2022 die Leitung des Bistums. So sehe es ein Dekret aus Rom vor, das am Dienstag offiziell veröffentlicht werden soll, teilte das Kölner Erzbistum am Montag mit. Steinhäuser werde mit der Ernennung alle entsprechenden Rechte und Pflichten erhalten.

    Die Personalregelung war im September angekündigt worden. Woelkis Position hatte zuvor als unsicher gegolten, nachdem der Papst zwei Bevollmächtigte entsandt hatte, um die Situation im Kölner Bistum zu untersuchen, das sich in einer Krise befindet. Auslöser der Krise war ursprünglich Woelkis Weigerung, ein von ihm selbst in Auftrag gegebenes Gutachten zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Missbrauchsvorwürfen zu veröffentlichen. Er führte dafür rechtliche Gründe an.

    Der Vatikan nahm den Kardinal am Ende gegen den Vorwurf in Schutz, Defizite bei der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch vertuscht zu haben. Woelki blieb im Amt. Vor allem «auf der Ebene der Kommunikation», habe der Kardinal aber auch «große Fehler» gemacht, hieß es vom Vatikan. Woelki erklärte, er habe dem Papst selbst eine «geistliche Auszeit» vorgeschlagen. Nach ihr will er in sein Amt zurückkehren.

    Nach Angaben des Bistums hat Steinhäuser nun zwei vorrangige Aufgaben aus Rom bekommen. Zum einen soll er die «ordnungsgemäße Verwaltung des Erzbistums» sicherstellen. Zum anderen soll er dafür sorgen, «dass sich die ganze Erzdiözese auf einen inneren Weg der Umkehr, der Versöhnung und Erneuerung begibt».

    Steinhäuser schrieb dazu in einem Grußwort: «Liebe Schwestern und Brüder, wer die Situation im Erzbistum Köln in den vergangenen Monaten miterlebt und miterlitten hat, spürt: hier liegt die eigentliche Herausforderung, vielleicht sogar die Überforderung aller Beteiligten.»

    Weiterlesen
  • Auto durchbricht Flughafenzaun in Weeze: Ryanair-Passagierjet bricht Landeanflug ab

    von • 10. Oktober 2021 • Leben Story, Ressort LebenKommentare deaktiviert für Auto durchbricht Flughafenzaun in Weeze: Ryanair-Passagierjet bricht Landeanflug ab

    Ein Auto hat am Flughafen Weeze am Niederrhein einen Zaun in der Nähe der Rollbahn durchbrochen, so dass eine Passagiermaschine ihren Landeanflug abbrechen musste.

    Die Polizei rückte mit etlichen Einsatzkräften und Fahrzeugen aus, da sie einen Anschlag nicht ausschließen konnte. Doch der Grund für den Vorfall war ein medizinischer, wie die Polizei Kleve schließlich mitteilte: Ein 59-jähriger Autofahrer hatte am Samstagabend während seiner Fahrt am Airport einen Notfall erlitten, weshalb er mit seinem Wagen von der Straße abkam und den Sicherheitszaun des Regionalflughafens durchbrach.

    Das Auto fuhr dann weiter auf einer Nebenspur der Start- und Landesbahn entlang, bis es von Sicherheitskräften gestoppt werden konnte. Der Flugverkehr ruhte für etwa 40 Minuten, bis die Situation geklärt war. Bei dem Fahrer wurde neben der medizinischen Notlage auch Alkohol im Blut festgestellt.

    «Plötzlich hat der Pilot wieder Gas gegeben»

    Die umgeleitete Ryanair-Maschine kam nach Angaben des WDR aus Rom. Dies habe eine Reporterin des Senders berichtet, die in der Maschine gesessen habe. Eine andere Passagierin schilderte dem WDR ihre Gefühle beim abgebrochenen Landeanflug: «Wir sind auf Weeze angeflogen und plötzlich hat der Pilot wieder Gas gegeben, hat hochgezogen und die Räder wurden wieder eingefahren und es war unheimlich, das war keine gute Erfahrung.»

    Nach einem Zwischenstopp in Münster konnte die Maschine dann am späteren Abend schließlich doch noch in Weeze (Kreis Kleve) landen, wie die Polizei weiter mitteilte.

    Der alkoholisierte Autofahrer muss nun mit einem Strafverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Flugverkehr rechnen. Sein Führerschein wurde sichergestellt. Absicht könne aber relativ sicher ausgeschlossen werden, sagte ein Polizeisprecher.

    Weiterlesen
  • Freie Sicht auf den Kölner Dom – das Baugerüst ist (endlich) abgebaut

    von • 7. Oktober 2021 • Glauben Story, Ressort Glauben, Ressort PolitikKommentare deaktiviert für Freie Sicht auf den Kölner Dom – das Baugerüst ist (endlich) abgebaut

    von CHRISTOPH DRIESSEN
    «Los geht’s!», sagt Dombaumeister Peter Füssenich. In 105 Metern Höhe gibt es jetzt einen Ruck. Ein riesiger Kran hat das erste Teil des 30 Meter hohen Hängegerüsts am Nordturm des Kölner Doms abgenommen.Es ist der heikelste Moment des Unterfangens. Wenn das Gerüst jetzt auch nur leicht schwanken und gegen den Turm schlagen würde, könnte das enormen Schaden verursachen. Minuten später aber setzt das Gerüst sicher auf der Domplatte auf. Peter Füssenich lächelt. «Alles gut.»

    Der schmale, bärtige Mann, der an diesem Tag einen weißen Schutzhelm trägt, ist der 19. Kölner Dombaumeister. Der erste war Meister Gerhard und er lebte von etwa 1210 bis 1271. Meister Gerhard nahm den Auftrag an, eine Kirche zu bauen, die 20.000 Menschen fassen kann – in einer Stadt, die damals 40.000 Einwohner zählte.

    Trotz solcher Superlative: Wer in den letzten Jahren kam, um den Dom zu sehen, war oft enttäuscht: «Oh nein – was für ein Pech! Ausgerechnet jetzt wird renoviert!» Dieser Stoßseufzer bezog sich auf das Baugerüst am Nordturm. Für Erinnerungsfotos nicht ideal.

    Zumal es auch schon so schwierig genug ist, ein Selfie vor dem Dom zu machen: So sehr man sich auch verrenkt, auf die Domplatte kniet oder gar der Länge nach hinlegt – man bekommt ihn einfach nicht richtig drauf. Das Ding ist zu groß.

    An diesem Donnerstag aber ist es nun endlich soweit: Nach zehn Jahren nimmt der Dom gleichsam die schützende Gesichtsmaske ab und zeigt sich unverhüllt. Schon am frühen Morgen sieht man in über 100 Metern Höhe vier kleine Gestalten auf dem Gerüst herumturnen und hört ihr Hämmern bis nach unten. Das kommt dadurch zustande, dass sie die Befestigungsbolzen lösen. Eine große Menge Schaulustiger steht um den abgesperrten Bereich herum, den Blick steil nach oben gerichtet.

    In drei Etappen wird das Gerüst abmontiert und zu Boden gelassen. Am Nachmittag gibt’s dann tatsächlich den unverstellten Blick auf den Dom – unter tiefblauem Himmel.

    Das Hängegerüst war 2011 installiert worden, weil es Steinschlag gegeben hatte – nicht ungefährlich, da unten ständig Leute vorbeigehen. Ursache für den Steinabsturz war die Verwendung von Eisen in den sogenannten Filialtürmchen, mit denen die Ecken des Turms verziert sind. «Eisen rostet, kann zu Steinsprengungen führen, und das ist der Grund, warum wir an den ganzen Turmecken diese Eisen- gegen Edelstahl-Bewehrungen austauschen, die nicht mehr rosten können», erklärt Dombaumeister Füssenich. Bei der Gelegenheit wurden gleich auch Kriegsschäden ausgebessert und zwei mehr als drei Meter hohe Engelsfiguren ersetzt.

    Bis zum Jahr 2023 soll nun erst einmal freie Sicht auf den Dom herrschen. Dann allerdings wird es wieder ein neues Gerüst geben. Viele fragen sich, warum das sein muss: Andere Bauwerke wie etwa Big Ben in London werden doch auch nur für ein paar Jahre eingerüstet und erstrahlen dann auf Jahrzehnte in neuem Glanz. Warum geht das in Köln nicht auch so?

    Die Antwort von Peter Füssenich: «Der Kölner Dom ist ein so filigranes Bauwerk mit so vielen Oberflächen, Tausenden von kleinen Filialtürmen, dass immer etwas zu tun ist. Die Kölner sagen: ‚Wenn der Dom fertig ist, geht die Welt unter.‘ Ich kann Ihnen versprechen: Die nächsten Jahrzehnte passiert das auf jeden Fall nicht.»

    Weiterlesen
  • Sieben Jahre und neun Monate: Diese Mutter ließ zu, dass ihr Sohn (10) immer wieder vergewaltigt wurde

    von • 6. Oktober 2021 • Leben StoryKommentare deaktiviert für Sieben Jahre und neun Monate: Diese Mutter ließ zu, dass ihr Sohn (10) immer wieder vergewaltigt wurde

    Die Mutter eines Opfers im Missbrauchskomplex Münster soll nach einem Urteil des Landgerichts wegen Beihilfe durch Unterlassung für sieben Jahre und neun Monate in Haft.Nach Überzeugung der Richter wusste die Mutter, dass ihr damaliger Lebensgefährte ihren Sohn schwer sexuell missbrauchte. Die heute 32-Jährige habe die Vergewaltigungen aber nicht verhindert, hieß es in der Urteilsverkündung am Mittwoch in Münster.

    Damit liegt das Gericht unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die eine Haftstrafe von zehn Jahren gefordert hatte. Einer der Verteidiger hatte sich für eine Gefängnisstrafe von sechs Jahren ausgesprochen, ein anderer hatte kein Strafmaß genannt.

    Die Frau hatte vor den Plädoyers überraschend noch ein Teilgeständnis abgelegt. Sie hatte am vorletzten Prozesstag eingeräumt, seit Oktober 2019 den Missbrauch für möglich gehalten zu haben. Sie sei aber nicht in der Lage gewesen, die Beziehung zu beenden. In ihrem letzten Wort äußerte die Mutter ihr Bedauern. Zum Prozessbeginn Anfang August hatte sie die Vorwürfe noch bestritten.

    Das Verfahren fand zum Großteil – um das heute zwölf Jahre alte Opfer zu schützen – unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

    Der Stiefvater, ein IT-Techniker, gilt als Drahtzieher in dem Komplex, der sich um Vergewaltigungen von Kindern in einer Gartenlaube in Münster und anderen Orten in Deutschland dreht. Der Mann wurde im Hauptprozess zu 14 Jahren Haft und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.

    Münster ist neben Lügde und Bergisch Gladbach einer von drei großen Missbrauchskomplexen der vergangenen Jahre in Nordrhein-Westfalen. Der Fall kam im Juni 2020 nach Ermittlungen in einer Gartenlaube ans Licht. Im Zuge dessen hatte es in mehreren Bundesländern und im Ausland Festnahmen gegeben. In dem Tatkomplex wurden bereits mehrere Männer und eine Frau zu Freiheitsstrafen verurteilt.

    Weiterlesen
  • Landeskriminalamt NRW feiert 75-jähriges Bestehen

    von • 5. Oktober 2021 • Politik Nachrichten, Ressort PolitikKommentare deaktiviert für Landeskriminalamt NRW feiert 75-jähriges Bestehen

    DÜSSELDORF – Mit einem Festakt hat das nordrhein-westfälische Landeskriminalamt (LKA) seinen 75. Geburtstag gefeiert. Vor genau 75 Jahren, am 1. Oktober 1946, war die „Zentralstelle zur Wahrnehmung bestimmter kriminalpolizeilicher Aufgaben“ auf britischen Befehl hin gegründet worden.

    „Heute ist das LKA ein Innovationsmotor in Nordrhein-Westfalen und das Zuhause hochspezialisierter Ermittler. Eine Behörde mit dem Besten aus Ideenschmiede, Start Up-Unternehmen und Hochtechnologie-Zentrum“, sagte Innenminister Herbert Reul (CDU) in seiner Festansprache. „Neue Ideen entstehen hier und werden hier umgesetzt, neue Techniken werden hier entwickelt. Hier wird geforscht, probiert, aber auch geklotzt, denn der Druck ist oft enorm. Es geht im Landeskriminalamt nämlich nie um Kleinigkeiten. Es geht um Spuren, Beweise und komplizierte Untersuchungen. Schließlich ist das LKA das schlagende Herz und das Hirn in unserem Kampf gegen die Kriminalität.“

    Vieles, was im Düsseldorfer LKA seinen Anfang nahm, sei zum Standard bei der Bekämpfung von Kriminalitätsphänomenen in ganz Deutschland geworden, sagte Reul: „Zum Beispiel hat die bundesweit erste Veröffentlichung eines Lagebildes zur Clankriminalität vielen Menschen erst die Augen für das Problem geöffnet. Inzwischen werden unsere Konzepte abgeschaut.“

    Weiterlesen
  • Hendrik Wüst soll NRW-Ministerpräsident werden

    von • 5. Oktober 2021 • Politik Story, Ressort PolitikKommentare deaktiviert für Hendrik Wüst soll NRW-Ministerpräsident werden

    Landesverkehrsminister Hendrik Wüst soll in Nordrhein-Westfalen Nachfolger von Armin Laschet werden – als Ministerpräsident und CDU-Landesparteichef.

    Der 46-Jährige sei «ein Macher» und betreibe eine «kluge und vorausschauende Politik», sagte Unions-Kanzlerkandidat Laschet am Dienstag in Düsseldorf. Wüst solle voraussichtlich am 27. Oktober im Landtag zum Regierungschef gewählt werden, kündigte CDU-Fraktionschef Bodo Löttgen an.

    Der CDU-Bundesvorsitzende Laschet will bis zur konstituierenden Sitzung des Bundestags am 26. Oktober Ministerpräsident bleiben. Mit der Annahme des Bundestagsmandats trete dann laut NRW-Verfassung aber eine «Inkompatibilität» mit dem Amt des Landesregierungschefs ein, sagte er. «Ab dieser Sekunde kann man nicht mehr Ministerpräsident des Landes sein.»

    Laschet hatte dem CDU-Landesvorstand und der Fraktion Wüst als neuen Ministerpräsidenten und Parteichef vorgeschlagen. Bei der Bundestagswahl hatte die CDU auch im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW deutliche Verluste hinnehmen müssen.

    Auf den neuen NRW-Ministerpräsidenten kommen nach Einschätzung Laschets große Herausforderungen zu. «Wir haben ein Jahrzehnt des Wiederaufbaus vor uns nach der Flutkatastrophe.» Der Kampf gegen die Corona-Pandemie, der Strukturwandel im Ruhrgebiet, «und und und», betonte der Regierungschef. Laschet sagte über Wüst, der Familienvater habe «für sein junges Alter schon eine ganze Menge politische Erfahrung».

    Der 46-jährige Wüst hat in der CDU eine steile Karriere hingelegt – allerdings auch mit Talfahrten. In seiner Zeit als Generalsekretär der NRW-CDU (2006 bis 2010) unter Landesparteichef Jürgen Rüttgers hatte er mit einem raubeinig-forschen Stil polarisiert. Er produzierte damals Negativ-Schlagzeilen wegen seines allzu kaltschnäuzigen Umgangs mit Oppositionspolitikern, musste überhöhte Versicherungszuschüsse vom Landtag zurückzahlen und im Februar 2010 von seinem Amt als Generalsekretär zurücktreten. Wüst übernahm damit die Verantwortung für eine Affäre, die bundesweit unter dem Titel «Rent-a-Rüttgers» bekannt geworden war und die Regierungspartei dem Vorwurf der Käuflichkeit ausgesetzt hatte.

    Der gereifte Wüst präsentiert sich versöhnlich, geschmeidig, sachbezogen. In der breiten Öffentlichkeit ist der hoch gewachsene Politiker kaum bekannt.

    Wüst sieht sich nicht nur als Übergangsministerpräsident, sondern rechnet sich Chancen für den Sieg der CDU bei der Landtagswahl im Mai 2022 aus. Er sei «fest entschlossen», die gemeinsame Arbeit der CDU/FDP-Regierung auch «in den kommenden Jahren fortzusetzen». Er beschwor die Geschlossenheit auch der NRW-CDU nach der Niederlage bei der Bundestagswahl.

    Der nach der Niederlage bei der Bundestagswahl unter massivem Druck stehende Laschet hatte noch am Dienstagvormittag zusammen mit den Spitzen von Union und Grünen in Berlin über ein mögliches Regierungsbündnis beraten. Anschließend flog er nach Düsseldorf, um seine Nachfolge in NRW zu regeln. Die CDU-Fraktion in Düsseldorf begrüßte Laschet mit lang anhaltendem Applaus.

    Weiterlesen
  • Der arglosen Geliebten in den Kopf geschossen

    von • 23. September 2021 • Leben StoryKommentare deaktiviert für Der arglosen Geliebten in den Kopf geschossen

    Er soll seine Geliebte erschossen und ihre Leiche verbrannt haben: Ein 35-jähriger Mann steht seit Donnerstag wegen heimtückischen Mordes vor dem Kölner Landgericht.Das Motiv für die Tat Ende 2020 ist bis heute unklar. Laut Anklage hatte der Türke eine Beziehung mit der aus der Nähe von Koblenz stammenden verheirateten Frau.

    Am Abend des 17. Dezember sollen die beiden mit dem Auto der 31-Jährigen durch Köln gefahren sein. Irgendwann habe der Mann, der den Wagen fuhr, angehalten und sei ausgestiegen. «Spätestens jetzt fasste der Angeklagte den Entschluss, sie zu töten», sagte der Staatsanwalt.

    Der Angeklagte sei dann hinten um das Fahrzeug herumgegangen, habe eine «modifizierte Schreckschusspistole» gezogen und der nichts ahnenden Frau durch die geöffnete Beifahrertür oder das offene Fenster zweimal in den Kopf geschossen. Das Opfer hatte keine Chance und war sofort tot.

    Einen Tag später soll der Angeklagte die Leiche mit Hilfe eines Komplizen ins rheinland-pfälzische Ochtendung gebracht haben. Auf einem Waldweg soll er die Tote mit Brandbeschleuniger übergossen und angezündet haben. Spaziergänger fanden den verkohlten Leichnam. Den Wagen der Frau stellten die Ermittler später in Köln sicher.

    Vor Gericht machte der Angeklagte zunächst keine Angaben zu den Vorwürfen. Sein Verteidiger sagte am Rande des Prozesses, dass er von der Unschuld seines Mandanten überzeugt sei. «Manchmal sind die Dinge anders als sie scheinen», sagte der Anwalt. Ein Urteil in dem Prozess könnte es Mitte November geben.

    Weiterlesen
  • Karneval in Köln: Stadt will 3G-Zone in Altstadt einrichten

    von • 21. September 2021 • Leben Nachrichten, Ressort LebenKommentare deaktiviert für Karneval in Köln: Stadt will 3G-Zone in Altstadt einrichten

    Zum traditionellen Karnevalsauftakt am 11.11. will die Stadt Köln Teile der Altstadt und rund um die bei Jecken beliebte Zülpicher Straße zu einer 3G-Zone machen: Zutritt hätte damit nur, wer geimpft, genesen oder getestet ist.

    Per Allgemeinverfügung solle es eine «Zutrittsregelung» geben, die unter anderem rund um den Heumarkt gilt, wie nach einem Runden Tisch mit den Karnevalsverantwortlichen mitgeteilt wurde. Auf dem Platz selbst – wo es wie gewohnt eine Bühne geben soll – setzt der Veranstalter sogar auf die 2G-Regel: Dort darf nur rein, wer geimpft oder genesen ist.

    Auch das sogenannte Kwartier Latäng rund um die Zülpicher Straße soll laut Mitteilung vom Montagabend mit einer 3G-Zutrittsregel belegt werden. Die Straße mit vielen Kneipen war vor Corona zum Karnevalsauftakt und an Karneval selbst stets dicht gefüllt.

    Weiterlesen