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Westfalenland, Westfalenland… feiert Jubiläum

Münster – Westfalen feiert in diesem Jahr seinen 200. Geburtstag: Mit der Gründung der preußischen Provinz Westfalen während des Wiener Kongresses 1815 wurde der Flickenteppich der westfälischen Territorien dem Königreich Preußen zugeschlagen. Fernab gängiger Bilder wie Schinken und Pumpernickel, Hermannsdenkmal und Wasserburgen oder wogenden Kornfeldern vor Zechentürmen war und ist die Region in den vergangenen 200 Jahren von Besonderheiten und Gegensätzen geprägt. Dazu zählten immer wieder auch politische, konfessionelle und soziale Konflikte. Im Rahmen des 200. Jubiläums der Region Westfalen beleuchtet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) die verschiedenen Aspekte der Geschichte.

Im Verlauf des Wiener Kongresses, der nach zwei Jahrzehnten Krieg und der Niederlage Napoleons Europa territorial neu ordnen sollte, wurde das heutige Westfalen politisch gegründet. Nachdem im Verlauf des Kongresses verschiedene Pläne gemacht worden waren, die die westfälischen Territorien in unterschiedlicher Zusammensetzung Frankreich, den Niederlanden, Mecklenburg, Sachsen und Preußen zuordneten, erhielt schließlich Preußen, die größte Macht in der Region, den Zuschlag. Bereits vor Ende des Wiener Kongresses, am 30. April 1815, untergliederte der preußische König Friedrich Wilhelm III. sein Staatsgebiet durch die „Verordnung wegen verbesserter Einrichtung der Provinzialbehörden“ in zehn Provinzen. Eine davon war Westfalen – deshalb wird dieses Datum als „Geburtstag“ des politischen Westfalens angesehen.

Westfalen erhielt damals eindeutige politische Grenzen und eine einheitliche Verwaltung. Bis heute besteht Westfalen jedoch aus sehr unterschiedlichen Teilregionen wie dem östlichen Ruhrgebiet, dem Sauer- und Siegerland, dem Münsterland und Ostwestfalen. „Das Gebiet ist zu groß und zu verschieden, um wirtschaftlich, gesellschaftlich und kulturell eine Einheit zu bilden“, so Dr. Karl Ditt, Historiker am LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte und Mitautor des Bandes „Westfalen in der Moderne 1815-2015. Geschichte einer Region“.

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