Schüler sollen Umgang mit Tod und Trauer lernen
Düsseldorf – Auf Initiative von Nordrhein-Westfalen berät die Konferenz der Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder (GMK) in dieser Woche über den Umgang mit Sterben, Tod und Trauer im Schulunterricht. Die diesjährige GMK findet am Mittwoch und Donnerstag in Rostock-Warnemünde statt. „Das Sterben als selbstverständlichen Teil des Lebens anzunehmen, davon sind wir weit entfernt. Wenn Kinder- und Jugendliche die Vergänglichkeit in der Schule thematisieren, trägt das zu einem offeneren Umgang mit dem Sterben in unserer Gesellschaft bei. sagte Ministerin Barbara Steffens (Grüne, Foto). „Wir brauchen Angebote an Schulen, die sich an den Bedürfnissen der Kinder- und Jugendlichen orientieren und ihnen helfen, einen angstfreien und offenen Umgang mit Tod und Trauer zu finden. In Nordrhein-Westfalen sind wegweisende Projekte mit guter Resonanz durchgeführt worden. Sie zeigen, wie diese Aufgabe in Kooperation mit örtlichen Hospizvereinen erfolgreich umgesetzt werden kann“, so Steffens.
Während der Tod früher Teil des Alltags war, unter anderem weil Angehörige im Kreis der Familie starben und nicht wie heutzutage oft im Krankenhaus oder im Heim, wird das Sterben heute oftmals ausgeblendet. Dennoch bleibt kaum jemand von dem Verlust eines nahestehenden Menschen verschont. Den individuellen Erfahrungen steht eine weitgehende Sprachlosigkeit innerhalb der Gesellschaft gegenüber. Nach einer Untersuchung des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes wünschen sich fast 60 Prozent der Befragten eine stärkere gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema.
Gerade jungen Menschen bereitet ein Trauerfall oft große Schwierigkeiten, weil sie in der Regel noch nicht gelernt haben, mit Lebenskrisen umzugehen. Häufig sind sie mit ihren Gefühlen und Ängsten alleine, denn über Sterben, Tod und Trauer wird mit Kindern und Jugendlichen wenig gesprochen. Einerseits weil viele Erwachsene Kummer und Leid von ihnen fernhalten wollen. Andererseits weil die meisten Menschen bei diesen Themen selbst unsicher, hilflos oder sprachlos sind.
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