Schlägerbande frei, weil die Staatsanwaltschaft geschlampt hat
Köln – Vier Männer, die einen 60-Jährigen mit Eisenstangen und Fußtritten ins Koma geprügelt hatten, sind wegen einer Justizpanne aus dem Gefängnis freigelassen worden. Die Gewalttat war folge eines Streits um eine zugeparkte Garage. Die Schläger hatten dabei auch noch versehentlich einen Unbeteiligten angegriffen, wohl als Folge einer Verwechselung.
Das Landgericht Köln verurteilte die Täter im Dezember 2014 zu Haftstrafen wegen versuchten Mordes und Beihilfe zu versuchtem Mord. Allein elf Jahre sollte der Haupttäter in Haft kommen. Nach zweieinhalb Jahren sind nun alle wieder frei.
Weil Staatsanwaltschaft und das Kölner Landgericht beim Versand von Dokumenten und Kontrollen Fristen überschritten haben, ordnete das Oberlandesgericht die Freilassung der Gewalttäter an. Allein bis das Protokoll der Verhandlung geschrieben war, hatte es drei Monate gedauert. Nachdem die Verurteilten Revision gegen das ursprüngliche Urteil eingelegt hatten, brauchte die Staatsanwaltschaft sechs Monate für eine Stellungnahme.
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