Kinderschänder von Lügde: Beweismaterial aus dem Polizeipräsidium verschwunden
LÜGDE/DETMOLD – Die Details sind widerwärtig, und der Skandal um jahrlangen Kindesmissbrauch auf einem Campingplatz in Lügde (Kreis Lippe) weitet sich immer mehr aus. Mindestens 31 Kinder sind immer wieder sexuell missbraucht worden – obwohl es Hinweise an die Polizei gab, was sich auf diesem Campingplatz abspielte. Gegen sechs Verdächtige ermittelt die Staatsanwaltschaft, drei sitzen in Untersuchungshaft. Unter den Verdächtigen sind auch zwei Polizeibeamte, denen Strafvereitelung im Amt vorgeworfen wird.
Schon was bisher bekannt geworden ist, übersteigt jegliches Vorstellungsvermögen. So hatte ein Amt ein Pflegekind in die Obhut eines der Haupttäter gegeben, der in einem Wohnwagen lebte.
Heute wurde es noch haarsträubender: Aus dem Polizeipräsidium Lippe in Detmold ist Beweismaterial einfach verschwunden. Konkret: 155 CDs und DVDs, die aus dem Wohnwagen des Verdächtigen stammen
Innenminister Herbert Reul (CDU) zeigte sich heute fassungslos über die Ereignisse und sprach von einem „Debakel“ und „Polizeiversagen“. Gegenüber Journalisten kündigte er Ermittlungen an, bei „denen kein Stein auf dem anderen“ bleiben werde.
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- Kindesmissbrauch: pixabay