Katholischer Theologe Johann Baptist Metz (91) ist tot
DÜSSELDORF – Johann Baptist Metz, einer der weltweit bedeutendsten römisch-katholischen Theologen des 20. Jahrhunderts und Träger des Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalen, ist jetzt im Alter von 91 Jahren in Münster verstorben.
Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) würdigte den Verstorbenen: „Mit großer Trauer habe ich vom Tod von Professor Johann Baptist Metz erfahren. Mit ihm verlieren wir einen Theologen von Weltrang, eine starke Stimme für den christlich-jüdischen Dialog und einen herausragenden Vordenker aus Nordrhein-Westfalen.“
Der Ministerpräsident weiter: „Erst im vergangenen Februar hatte ich die Ehre, Johann Baptist Metz in Münster zu besuchen und ihn für seinen außergewöhnlichen und prägenden Einsatz in Wissenschaft, Kirche und Gesellschaft mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen auszuzeichnen. Im Gespräch lernte ich Professor Metz als starke Stimme in der Debatte um eine Theologie nach Auschwitz kennen, der sich sein Leben lang kritisch mit der Frage auseinandersetzte, warum Gott das unfassbare Leid an Millionen von Menschen nicht verhinderte.“
Nach seinen Studien in Bamberg, Innsbruck und München und der Priesterweihe übernahm Metz 1963 eine Professur für Fundamentaltheologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und lehrte dort bis 1993, danach als Gastprofessor für Religionsphilosophie und Weltanschauungslehre an der Universität Wien. 2002 wurde ihm vom Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit die Buber-Rosenzweig-Medaille verliehen. Johann Baptist Metz gilt als Begründer der Neuen Politischen Theologie. Er hat unter anderem zu den Vertretern der Philosophie wie Ernst Bloch, Theodor W. Adorno, Max Horkheimer und Jürgen Habermas eine Brücke geschlagen und stand als Theologe mit vielen führenden Vertretern der sogenannten Frankfurter Schule auch im persönlichen Austausch.
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- Laschet_Metz: land nrw