Größte Einwanderergruppe in NRW sind Polen
Düsseldorf – Die größte Zahl an Einwandernden nach Nordrhein-Westfalen kommt seit Jahren aus Polen. Dies sei kaum bekannt, sagte heute Integrationsstaatsekretär Thorsten Klute. Tatsächlich wurde in der Öffentlichkeit zuletzt häufiger von den „Unsichtbaren“ gesprochen und geschrieben. „Es ist Zeit, dass sich hier die Wahrnehmung ändert. Ich denke, dass es sich lohnt, dieser Gruppe mehr Aufmerksamkeit zu widmen und wünsche mir, dass sie selbst auch mehr Aufmerksamkeit beansprucht und stärker sichtbar wird in unserer Gesellschaft“, sagte Klute im Vorfeld eines Besuches des polnischen Regionalparlamentes in Krakau (Wojwodschaft Malopolska) am Mittwoch, 20. Mai. 2015. Der Staatssekretär wird dort im Ausschuss für Fragen der Auslandspolen zur Situation der Polen in Deutschland und speziell in NRW sprechen. Klute ist offizieller Ansprechpartner der Landesregierung für die Belange der Polen in Nordrhein-Westfalen („Polonia-Ansprechpartner“). Die Bundesregierung hat sich im Jahr 2011 in einer entsprechenden Vereinbarung mit der polnischen Regierung verpflichtet, sowohl im Bund als auch in allen 16 Ländern Polonia-Ansprechpartner zu benennen.
Ende 2013 lebten in Deutschland rund 610.000 Polen, davon etwa 170.000 in Nordrhein-Westfalen, Tendenz steigend. Allein 2013 verzeichnete NRW einen Wanderungsgewinn von über 17.000 Menschen aus Polen. Die Zahl polnisch-stämmiger Bürgerinnen und Bürger wird auf bundesweit rund zwei Millionen Menschen geschätzt. In Nordrhein-Westfalen gibt es rund einhundert Partnerschaften mit Städten in Polen und rund 180 Hochschulkooperationen.