Drei Todesfälle in wenigen Wochen – was ist in dieser JVA los?
Wuppertal – In der Justizvollzugsanstalt in Wuppertal-Ronsdorf hat sich ein 17-jähriger Häftling am vergangenen Samstag das Leben genommen. Der zweite Fall innerhalb von zwei Monaten in dem Gefängnis. Im April hatte sich eine JVA-Mitarbeiterin umgebraacht.
Im aktuellen Fall handelt es sich um einen jungen Mann aus Köln, der am Donnerstag vergangener Woche wegen Diebstahls und schwerer Körperverletzung verhaftet worden war. Nur wenige Minuten vor dem Selbstmord hatte er nich mit einer JVA-Beamtin gesprochen und dabei normal gewirkt. Dann erhängte er sich offenbar mit einem Bettlaken.
Der Fall beschäftigt nun auch die Politik. „Was läuft schief in der JVA Wuppertal-Ronsdorf“, fragte heute der rechtspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Jens Kamieth. Vom Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) will er wissen, wie in Ronsdorf „künftig wieder ein geregelter und störungsfreier Jugendstrafvollzug stattfinden kann?“ Kamieth wies darauf hin, dass neben den beiden Suizidfällen in der Wuppertaler JVA im Mai auch ein 18-jähriger Häftling einen Mitgefangenen erwürgt hatte. Eine derartige Häufung von Todesfällen in einem Jugendgefängnis sei höchst beunruhigend.