AfD-Spitzenkandidat Renner gegen „Schuldkult“, „Selbstzerstörung“ und „Versiffung“
Essen – Martin Renner (62), Co-Landessprecher der AfD, wird als Spitzenkandidat seiner Partei in Nordrhein-Westfalen in die Bundestagswahl gehen. Das entschieden die rund 350 Delegierten der konservativen Partei heute auf ihrem Wahlparteitag in der Messe Essen. Renner setzte sich knapp (179:167 Stimmen) gegen den Versicherungskaufmann Kay Gottschalk durch. In seiner Vorstellungsrede hatte Renner zuvor die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin als „humanistisch getarnte Selbstzerstörung der deutschen Kultur und Nationalität“ bezeichnet. Auf die Frage eines Delegierten an Renner nach dem thüringischen Landesvorsitzenden Björn Höcke und dessen Dresdner Rede bekannt er: „Ich hätte das nicht so formuliert“, um dann hinzuzufügen: „Wir müssen den Schuldkult und die Political Correctness stoppen.“ Außerdem erwähnte der Spitzenkandidat – wörtlich – „die sozialistischen Versiffung unserer Gesellschaft“.
Beobachter sehen im Verlauf des Parteitages eine tief zerstrittene Partei und einen beschädigten AfD-Landesvorsitzenden Markus Pretzell, der zusammen mit seiner Frau, der Parteichefin Frauke Petry ein Ausschlussverfahren gegen Höcke in Gang gesetz hat. Auch gegen den jetzt bestätigten Spitzenkandidaten Renner hatte Pretzell in der Vergangenheit Abwahlanträge gestellt, die aber scheiterten.
Unterdessen wurde bekannt, dass das ebenfalls von Pretzell gegen den Aachener Ratsherrn Markus Mohr initiierte Ausschlussverfahren vom AfD-Bundesschiedsgericht abgewiesen wurde. Mohr hatte eine Ratsgruppe zusammen mit einem Mitglied der rechten „Pro“-Partei gebildet hatte. Mohr wurde einem größeren Publikum als Vorredner von Björn Höcke jüngst in Dresden bekannt.
Auf der Homepage dess Landesverbandes freute man sich am Abend: „Der AfD-Landesverband NRW gratuliert Martin Renner und freut sich auf einen gemeinsamen und für Land und Bund erfolgreichen Wahlkampf.“
Bildquellen (Titel/Herkunft)
- Martin_Renner_AfD_NRW: afd nrw