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AfD-Landesparteitag: Rücktritte und heftige Angriffe gegen den rechten „Flügel“

WARBURG – Die Flügelkämpfe der der AfD spitzen sich zu. Nach der Wahl der umstrittenen Rechtsauslegerin Doris von Sayn-Wittgenstrein, gegen die ein Ausschlussverfahren läuft, zur Landesvorsitzenden in Schleswig-Holstein am vergangenen Wochenende, kam es am Samstag beim Landesparteitag der AfD auch in Warburg zum Showdown.

Nach heftigen gegenseitigen Angriffen zwischen dem radikalen „Flügel“ und den Realpolitikern traten neun von zwölf Vorstandsmitgliedern zurück. Der stellvertretende Vorsitzende Thomas Röckemann und zwei weitere Vorstandsmitglieder, die als Sympathisanten des „Flügels“ gelten, verblieben in ihren Ämtern. Mehrere Anträge auf Abwahl dieser drei Führungsmitglieder erreichten danach nicht die notwendige Zweidrittelmehrheit.

Damit wird der mit etwa 5.300 Mitgliedern größte Landesverband der Partei im Moment von drei Rechten geführt. Der AfD-Bundesvorstand droht diesen drei Funktionären inzwischen mit Amtsenthebung.

Zu Beginn des Parteitages hatte der Landesvorsitzende Helmut Seifen dem „Flügel“ vorgeworfen, die partei bundesweit zu unterwandern und spalten zu wollen. Dies Parteimitglieder in NRW seien „willfährige Werkzeuge“ des Flügel-Chefs Björn Höcke (Thüringen) und handelten nicht im Interesse des Landesverbandes NRW. Seifen an Röckemann gerichtet weiter: „Ihre Loyalität gilt in erster Linie dem ‚Flügel‘.“

Am Wochenende hatten die AfD-Parteirechten beim alljährlichen Kyffhäusertreffen in Thüringen ihren Anführer frenetisch bejubelt. Die aktuelle AfD-Spitze werde Ende des Jahres sicher nicht in der bisherigen Zusammensetzung wiedergewählt, drohte Höcke dort unter starkem Beifall und „Höcke! Höcke!“-Sprechchören. Dann verlieh er „silberne Flügelabzeichen“ für besondere Leistungen an nach seiner Ansicht verdiente Weggefährten.

Bildquellen (Titel/Herkunft)

  • afd: t-online

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