Fremdenfeindlicher Angriff auf vier junge Männer
Dortmund – In der Nacht zu Sonntag (24./25.10) griff eine sechsköpfige Gruppe Rechtsextremisten in Dortmund vier Migranten an. Die Opfer waren bereits gegen 23.32 Uhr mit Baseballschläger und einer Flasche drangsaliert worden, nachdem die Täter zuvor nach ihrer Nationalität gefragt hatten.
Ein Messer wurde vorgehalten, kam aber wohl nicht zum Einsatz. Ein in der Nähe befindlicher Jägerzaun wies frische Beschädigungen auf. Dies und die weitere Spurenlage lassen vermuten, dass das entfernte Holz im Laufe der Schlägerei auch als Schlagwerkzeug eingesetzt wurde. Weiter berichten die Geschädigten von Tritten, als sie teilweise bereits am Boden lagen.
Die vier Dortmunder konnten einen großen Teil der Schläge zwar abwehren, sie wurden aber alle vier, auch durch die Abwehrhaltungen, verletzt. Die Schläger flüchteten. Hierbei entwendeten sie die Jacke eines ihrer Opfer, die der Dortmunder bei dem Angriff verloren hatte. Eine sofort eingeleitete Fahndung verlief zunächst ergebnislos. Um 0:26 Uhr am Sonntag alarmierten die vier Dortmunder die Polizei erneut: Nach dem Angriff hatten sich die jungen Männer nach eigenen Angaben versteckt, weil die Rechten sie gesucht hätten. Zu diesem Zeitpunkt erblickten sie aus ihrem Versteck heraus vier der sechs Angreifer erneut. Die eingesetzten Beamten nahmen die Tatverdächtigen fest, nachdem einer von ihnen, ein 51-jähriger Dortmunder der auch als Rädelsführer beschrieben wurde, zunächst versucht hatte, sich der Festnahme durch die Polizei zu entziehen.
Bei den Festgenommenen handelt es sich um einen 19-Jährigen aus Kamen, und drei Dortmunder (20, 28 und 51 Jahre alt). Kurz vor der Festnahme beobachteten die Beamten, wie der 28-Jährige einen Gegenstand ins Gebüsch hinter sich warf. Bei der Nachschau fanden die Beamten ein Messer auf und stellten es sicher. Im Rahmen der Ermittlungen erfolgten Wohnungsdurchsuchungen, bei denen auch ein Baseballschläger aufgefunden und sichergestellt wurde.