Erste Sitzung des neuen Landtags – und die G9-Initiative stand schon vor der Tür
Düsseldorf – Zur ersten Sitzung des nordrhein-westfälischen Landtags nach der Wahl vor zwei Wochen erschienen heute Eltern und Aktivisten des G9-Volksbegehrens vor dem Parlament, um den Bildungspolitikern der beiden zukünftigen Regierungsparteien CDU und FDP geknotete Taschtücher zu überreichen. Die G9-Initiative, die sich für eine verpflichtend um ein Jahr längere Gymnasialzeit ausspricht, sammelt mit 5.500 Sammlern nach wie vor fleißig Unterschriften überall im Land und hat nach eigenen Hochrechnungen inzwischen etwa 545.000 zusammen.
CDU und FDP setzen in ihren Konzepten, die sie im Landtagswahlkampf vorgestellt haben, auf „Wahlfreiheit“ der Eltern, ob sie ihr Kind acht oder neun Jahre zur Schule schicken wollen. Gemeint ist aber offenbar weniger die Wahlfreiheit der Eltern als vielmehr die Wahlfreiheit der Schulen, die sich aktiv für G9 entscheiden müssten. Die rot-grüne Vorgängerregierung hatte noch kurz vor der Wahl ausdrücklich davor gewarnt, beim G9-Volksbegehren mitzumachen. Nun ist sie abgewählt, und viele Eltern in Nordrhein-Westfalen hoffen auf einen Kurswechsel durch die neue bürgerliche Regierung.
Klaus Kaiser von der CDU zeigte verständnis für das Anliegen der Eltern, macht aber keine Zusagen, da zunächst einmal die Koalitionsverhandelungen abzuwarten seien.
Bis zum 7.Juni liegen die Unterschriften-Listen weiter in den Rathäusern aus, in die sich jeder volljährige und wahlberechtige Bürger eintragen kann. Die freien Sammlungen sind noch bis zum 4. Januar 2018 möglich.
Bildquellen (Titel/Herkunft)
- G9_Aktion_Landtag: nrw.jetzt