„Das Thema ist durch“: Schwarz-Gelb schafft „Blitzmarathon“ in NRW ab
Düsseldorf – In Nordrhein-Westfalen wird es unter der neuen schwarz-gelben Regierung keine Blitzmarathons mehr geben, auch wenn andere Bundesländer weitermachen. «Das Thema ist durch», sagte der neue Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) der «Westdeutschen Zeitung».
«Ich sehe da keine Handlungsnotwendigkeit.» Die Initiative für den Aktionstag gegen Raser war einst von Nordrhein-Westfalen ausgegangen und von anderen Bundesländern und sogar europaweit übernommen worden.
In ihrem Koalitionsvertrag hätten CDU und FDP den Blitzmarathon als «ungeeignet» bezeichnet, die Verkehrssicherheit dauerhaft zu verbessern, sagte Reul. Stattdessen wolle die neue Landesregierung die «zielgerichtete Verkehrsüberwachung» etwa in Form von unangekündigten Kontrollen verstärken.
Dieses Jahr hatte sich das Bundesland nicht an der Großkontrolle im April beteiligt. Die NRW-Polizei war an dem Tag mit einem Parteitag der AfD in Köln und Gegenveranstaltungen stark gefordert.
Zuletzt hatte NRW beim Blitzmarathon im April 2016 mitgemacht. Bei der konzertierten Tempokontrolle mit Radar- und Lasermessgeräten waren dem Tag landesweit etwa 30 000 Temposünder auf den Straßen erwischt worden. Rund 900 000 Autos und Lastwagen waren überprüft worden.
Die Polizei hatte damals festgestellt, dass Autofahrer sich auf den Kontrolltag einstellen. «Die meisten Leute wissen vom Blitzmarathon, und wenige fahren zu schnell», hatte ein beteiligter Polizist in Essen erklärt. Dennoch fielen auch viele Raser auf – etwa ein Autofahrer, der im Kreis Borken mit Tempo 179 statt der erlaubten 100 Stundenkilometer geblitzt wurde.
Die erste landesweite 24-Stunden-Aktion an 1400 Kontrollstellen gab es in Nordrhein-Westfalen im Februar 2012. Anlass war damals die erstmals seit Jahren gestiegene Zahl der Unfalltoten auf den NRW-Straßen. 3000 Polizisten waren seinerzeit im Einsatz. (dpa)
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- Blitzmarathon: dpa