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Konservativer Kreis Krefeld der CDU droht ein Parteiausschlussverfahren

von KLAUS KELLE

Krefeld – Die Stimmung in der CDU insgesamt ist angespannt. Das belegt nicht zuletzt der aktuelle Bundesparteitag in Essen, das belegt auch die Gründung zahlreicher „Konservativer Kreise“ der Union, landauf, landab quer durch Deutschland. Einen der aktivsten dieser Kreise gibt es in Krefeld. K 3 nennt er sich (für: Konservativer Kreis Krefeld) und wird angeführt vom Unternehmer Gerald Wagener (Foto). Der ist kein Leichtgewicht und vor allem keiner, der Angst vor (Partei-)Autoritäten hat. Angesprochen auf die Androhung des Krefelder CDU-Chefs Blondin, ein Parteiordnungsverfahren gegen ihn einzuleiten, wenn er nicht bis zum 20. Dezember freiwillig aus der CDU austritt, gibt sich Wagener im Gespräch mit NRW.jetzt locker.

Auslöser des offenen Konflikts sind Überlegungen des K 3, eine Kampagne gegen 72 CDU-Bundestagskandidaten zu starten, darunter die beiden Krefelder Kerstin Radomski und Ansgar Heveling. Auf satirisch anmutenden Wahlplakaten sollen die Politiker mit Slogans wie „Wählt mich, ich kann sonst nichts“ gezeigt werden. Für Parteichef Blondin eine Zumutung: „Wer öffentlich ankündigt, alles dafür zu tun, dass die eigene Partei Wahlen verliert und dazu gezielt Kampagnen gegen demokratisch gewählte Kandidaten in Aussicht stellt, hat in unserer Union nichts mehr zu suchen.“ Wagener habe eindeutig „die rote Linie überschritten“, und er verstoße gegen die Ordnung der Partei. Blondin weiter in der Rheinischen Post: „Man kann nicht halb in einer Partei sein und halb offen gegen sie arbeiten.

Wagener, der inzwischen eine Anwaltskanzlei eingeschaltet hat, sieht „formal keine rechtliche Begründung“ die einen Austritt oder Ausschluss nötig machen würde. Die Kampagne sei nicht beschlossen, man habe lediglich im kleinen Kreis über so etwas nachgedacht. Und das sei ja wohl nicht verboten. Wagener zu NRW.jetzt: „Das sind ja fast DDR-Mathoden, wie hier gegen Andersdenkende vorgegangen wird.“ Mit allen Mitteln will er sich gegen einen Ausschluß aus der CDU wehren und weiter dafür kämpfen, dass die Partei Adenauers und Kohls zu ihren Wurzeln zurück kehrt. Wäre da nicht folgerichtig, selbst in den Ring zu steigen und für ein politisches Amt anzutreten? Das ist nicht vorgesehen in Wageners Lebensplanung: „Ich habe noch keine Weihnachtsgeschenke. Nicht mal für meine Frau…“

Bildquellen (Titel/Herkunft)

  • gerald-wagener: gerald wagener

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