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Die NRW-CDU glaubt an einen Erfolg mit Armin Laschet 2017

Von KLAUS KELLE

Aachen – Eine kämpferische und launige Rede, eine deutliche Kampfansage und mit 93,4 Prozent fünf mehr als beim vergangenen Wahl-Landesparteitag der nordrhein-westfälischen CDU. Armin Laschet, Chef der Union im größten Bundesland und Herausforderer der glücklosen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hatte gestern allen Grund, zufrieden zu sein.

Der gebürtige Aachener, einst aktiv in der katholischen Jugendarbeit und im Kabinett Rüttgers der erste Integrationsminister der Republik, ist als stellvertretender Bundesvorsitzender der CDU auch einer der engsten Vertrauten der Bundeskanzlerin. Im größten Landesverband war er nicht gleich der Polit-Star, als er 2012 die Führung der alles andere als homogenen Partei übernahm. Bis heute beäugen sich Rheinländer und Westfalen argwöhnisch untereineinander, wer für seine Region „mehr rausholt“ und wer welchen Posten bekommt. Sein Engagement für die Integration von Zuwanderern brachte Laschet viel Beifall der Feuilletons, in seiner Partei befeuerte es eher Misstrauen, ob man mit diesem Vorsitzenden eine Landtagswahl im 18-Millionen-Einwohner-Land gewinnen kann.

Die 623 Delegierten in Aachen haben solche Zweifel nicht mehr, denn Laschet bot seiner Partei eine fulminante Rede. Mit einem großen Papierstoß betrat er das Rednerpult – nur drei der Gesetze und Verordnungen mit denen die Regierung von SPD und Grünen das Land blockiere. Und als Beispiel kreativen rot-grünen Schaffens zitierte der Politiker die Landeskatzenverordnung: „Sofern Tiere versterben, ist das zu berücksichtigen, weil der Tod der größtmögliche Schaden des Tieres ist.“ Da war Stimmung in der Bude.

Armin Laschet ist „angekommen“, wie einer aus dem Parteivorstand das im Gespräch formulierte. Angekommen? Gestern ließen ihn seine Parteifreunde auch spüren, dass sie an ihn glauben. Die Ausgangslage für die Wahl im Mai 2017 ist gut, obwohl ein Sechs-Parteien-Parlament droht. Die neue Partei Alternative für Deutschland (AfD) wird nach Umfragen sicher im Landtag sein, die FDP sowieso und für die hoch geflogene und jäh abgestürzte Piratenpartei dürfte – Stand heute – Die Linke ins Hohe Haus am Rhein zurückkehren. Entscheidet der Wähler nächstes Jahr tatsächlich so, dürfte die Regierungsbildung auch an Rhein und Ruhr schwierig werden. Dann ist alles möglich, auch eine große Koalition unter Führung eines Ministerpräsidenten Laschet. Der verwies auf die Erfolge der CDU im Lande bei den Kommunalwahlen 2014, wo Großstädte wie Aachen, Essen, Hamm, Bonn und Oberhausen erobert werden konnten. „Wir sind bereit! Wir können die Führung übernehmen!“, schloß der Parteichef seine Rede. Und man sah ihm an, wie er den minutenlangen Jubel seiner Partei genoss.

Bildquellen (Titel/Herkunft)

  • Armin_Laschet_CDU_Parteitag_2014_by_Olaf_Kosinsky-15: cdu nrw

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