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Wolfgang Clement: „Machen Sie sich schon mal Sorgen“

Essen – Wolfgang Clement, ehemaliger Bundeswirtschaftsminister und Ministerpräsident, und seit 2012 Kuratoriumsvorsitzender der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), war gestern zu Gast bei der jährlichen Mitgliederversammlung und dem anschließenden traditionellen Spargelessen des Essener Unternehmensverbandes (EUV) im Parkhaus Hügel. Der EUV begrüßte 200 geladene Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu seiner Jahresveranstaltung. Wolfgang Clement hielt den Festvortrag. Das Thema seiner Festrede war so brisant wie die aktuelle Lage: „Europa auf dem Weg zur Marxwirtschaft? – Wie die Politik jetzt gegensteuern muss!“
Als überzeugter und überzeugender Botschafter der sozialen Marktwirtschaft ging Clement mit den Reformen der „GroKo“ hart ins Gericht („Mindestlohn, Mütterrente und Rente mit 63 halte ich für Fehlleistungen, bei denen alle fachliche Kritik ignoriert wurde“) und mahnte ebenso vor einem Nachlassen der Reformanstrengungen in der EU. In seiner Rede spannte Clement einen Spannungsbogen vom Blick auf die weltweite Sicherheitslage („diese hat sich seit dem Rückzug Amerikas als Weltpolizist dramatisch verschlechtert“), über die EU und betrachtete abschließend die Lage in Deutschland. Als die drei größten Herausforderungen Deutschlands identifizierte der ehemalige Bundeswirtschaftsminister die Energiewende, den demographischen Wandel und die Digitalisierung. Diese sind nach Aussage von Clement die drängendsten Probleme, von denen die Zukunftsfähigkeit Deutschlands abhänge. Dabei konstatierte Clement, dass in Deutschland die Wirtschaft und Wissenschaft die Meinungsführerschaft verloren habe. Diese werde zunehmend von „professional protestern“ übernommen. Clement schloss seinen Festvortrag unter Anlehnung an einen jüdischen Witz mit dem Hinweis: „Machen Sie sich schon mal Sorgen“.

Bildquellen (Titel/Herkunft)

  • Clement Wolfgang_Festredner beim EUV: essener Unternehmerverband

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