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Weder Düsseldorf noch Köln: Es gibt keine Immobilienblase

Ralf Dietrich von Dietrich + Partner Immobilien aus Köln (www.dietrich-immobilien.de) ist auf die Vermittlung von Wohn- und Gewerbeimmobilien spezialisiert. Er bewertet die aktuelle Situation auf dem Immobilienmarkt.

Dass die Deutschen Immobilien-Fans und am liebsten in Beton-Gold investieren, ist mittlerweile eine Binsenweisheit. Und auch für internationale Anleger, sowohl private als auch institutionelle, sind Immobilien in Deutschland eine interessante Angelegenheit. „Die Transaktionen im Immobiliensektor befinden sich auf einem gleichbleibend hohen Niveau. Der Markt ist und bleibt attraktiv“, sagt der Kölner Immobilienmakler Ralf Dietrich von Dietrich + Partner Immobilien. Er ist auf die Vermittlung von Wohn- und Gewerbeimmobilien spezialisiert und beobachtet die Entwicklung entsprechend sehr genau.

Natürlich stiegen aufgrund der starken Nachfrage auch die Preise, in herausragenden Lagen und an wichtigen Standorten natürlich stärker als in der Peripherie, weiß Dietrich. Aber von einer Blase wolle er nicht sprechen, weder in Düsseldorf oder Köln noch anderswo. „Das wäre völlig übertrieben. Wir sehen eine normale Entwicklung. Wenn die Nachfrage steigt, erhöhen sich natürlich auch die Preise. Warum sollte der Immobilienmarkt da anders funktionieren als andere Branchen?“ Zumal die Finanzierung aktuell so günstig sei wie nie zuvor, sodass sich in der Folge letztlich für den (privaten) Käufer im Vergleich zu früher keine Veränderungen ergeben würden: „Der etwas teurere Einstieg wird durch die niedrigen Zinsen wieder nivelliert“, betont der Immobilienmakler, der fest davon ausgeht, dass sich diese Situation auch in diesem Jahr nicht ändern wird.

Mietfreies Wohnen im Alter ein echtes Pfund

Er hält Immobilien-Investments deshalb weiterhin für ein sinnvolles Instrument. „Kauft ein Privatmann ein Einfamilienhaus und bewohnt dieses selbst, ist das auf der einen Seite eine gute Altersvorsorge. Denn normalerweise sind Finanzierungen so aufgebaut, dass sie mit dem Eintritt in den Ruhestand abgeschlossen wird – mietfreies Wohnen im Eigentum ist dann die positive Folge. Und außerdem erhöht das eigene Haus oder die eigene Wohnung die Lebensqualität enorm.“ Auch wer eine Kapitalanlage abseits der Aktienmärkte suche, könne bei Immobilien durchaus fündig werden. „Eine Eigentumswohnung beispielsweise in Köln lässt sich immer vermieten, und mit einem gewissen Anteil an Eigenkapital ist die Finanzierung durch die Mieteinnahmen möglich“, sagt Ralf Dietrich. Er versteht den Makler immer auch als Berater und Begleiter, der solche Opportunitäten möglich macht.

Bestellerprinzip Verstoß gegen Vertragsfreiheit

Kritisch sieht Ralf Dietrich weiterhin die Versuche des Gesetzgebers, den Verbraucherschutz durch regulatorische Vorgaben zu erhöhen. Das gilt besonders für das Bestellerprinzip, durch das jetzt diejenige Partei den Makler zahlen muss, der ihn beauftragt. Das ist in der Regel der Vermieter – und hat Auswirkungen. „Das hat dazu geführt, dass viele Eigentümer jetzt erst einmal versuchen, ihre Einheiten selbst zu vermieten. Die Praxis zeigt aber, dass dies mit sehr viel Aufwand verbunden ist und für Mietinteressenten die Wohnungssuche nicht unbedingt vereinfacht.“ Deshalb sieht Ralf Dietrich, dass immer häufiger doch wieder der Makler ins Spiel komme, um als Profi die Vermietung zu übernehmen. Dietrich hat eine klare Haltung zum Bestellerprinzip: „Er ist eine Einschränkung der Gewerbefreiheit und ein Verstoß gegen das marktwirtschaftliche Prinzip der Vertragsfreiheit. Deshalb ist es gut und richtig, dass der Branchenverband IVD dagegen Verfassungsbeschwerde eingelegt hat.“

Bildquellen (Titel/Herkunft)

  • Ralf Dietrich: Dietrich + Partner Immobilien

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