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Mittelstandsanleihen sind keine toxischen Papiere

Die WBS Hünicke Vermögensverwaltung in Düsseldorf setzt auf „Perlen im Mittelstandsmarkt“, um mehr Renditestabilität in die Portfolios und vermögensverwaltenden Fonds zu bringen. Gleichzeitig stellt die Gesellschaft die Bedeutung von Emissionen als Finanzierungsinstrument heraus. Kurzum: Mittelstandsanleihen sind für die Gesellschaft eine Option für Anleger und Unternehmen.

Wer heute über Mittelstandsanleihen redet, tut dies zumeist mit einem kritischen Unterton. Denn die Erfahrungen mit solchen Papieren waren tatsächlich nicht nur positiv, man denke beispielsweise an Zamek oder auch Escada. Die Anleihen waren aufgrund massiver wirtschaftlicher Probleme ausgefallen, Anleger erlitten starke Verluste. „Seitdem gelten Mittelstandsanleihen in gewisser Weise als toxisch. Das ist aber eine Wahrnehmung, die sich nicht generalisieren lässt. Denn es gibt viele gute Beispiele für erfolgreiche Emissionen“, sagt Thomas Hünicke, Geschäftsführender Gesellschafter des unabhängigen Vermögensverwalters WBS Hünicke aus Düsseldorf. Die Gesellschaft betreut die Vermögen privater und institutioneller Mandanten in selbst gemanagten vermögensverwaltenden Fonds und individuellen Portfolios.

Hünicke bezeichnet diese besonderen Papiere als „Perlen im Mittelstandsmarkt“. Das sind für ihn Anleihen von langfristig erfolgreich agierenden Unternehmen, die jährliche Kupons (also einen Zinsschein) oberhalb der Durchschnittsrendite sehr sicherer Staats- und Unternehmensanleihen ausschütten und dabei gleichzeitig ein nur sehr geringes Ausfall- beziehungsweise Kursverlustrisiko tragen.

Für solche Perlen gibt es in der deutschen Wirtschaft laut Thomas Hünicke einige Beispiele, etwa Helma Eigenheimbau, den Zulieferer SAF Holland oder auch die Baumarktkette Hornbach. „Diese Unternehmen haben sehr gute Anleihen emittiert, die nichts mit den Negativwerten zu tun haben, die das Bild der Mittelstandsanleihen beschädigt haben. Anleger erhalten mit den Papieren nicht nur die Möglichkeit, jährlich echte Gewinne mitzunehmen. Sie sichern ihr Portfolio damit auch ab und reduzieren die innenliegenden Schwankungsrisiken im Sinne der Diversifizierung,“ erläutert der Vermögensverwalter, der die WBS Hünicke Vermögensverwaltung gemeinsam mit Andreas Wahlen führt. Kürzlich kam mit Marco Bätzel zudem ein neuer Partner hinzu.

Mittelstandsanleihen müssen langfristig ins Portfolio passen

Zu den genannten Unternehmen gesellen sich so manche weitere – aber diese gelte es laut dem Vermögensverwalter mit Augenmaß, hoher fachlicher Kompetenz und der Vermögensstrategie entsprechend auszuwählen. „Mittelstandsanleihen müssen langfristig ins Portfolio passen und sämtliche qualitativen Anforderungen erfüllen. Dazu gehören eben stabile Aussichten in einer starken Branche, ein erfolgreicher Track Record und die wirtschaftliche Kraft, Renditeversprechen und Rückzahlung zu gewährleisten, ohne neue Schulden machen zu müssen.“

Für Thomas Hünicke ergeben sich am Anleihenmarkt auch gute Chancen für mittelständische Unternehmen, sich in der Finanzierung unabhängiger von Banken zu machen. „Die Mittelstandsanleihe ersetzt nicht die klassische Finanzierung. Aber sie vereinfacht manche Prozesse, denn die Emission einer Anleihe führt dazu, zum Beispiel nicht regelmäßig die Bilanz bei der Bank vorlegen zu müssen. Zudem sind die Kupon-Zahlungen zum Teil günstiger als Bankkredite. Und Mittelständler werden auf diese Weise Teilnehmer am Kapitalmarkt.“

Begleitung einer Anleihe-Emission

Die WBS Hünicke Vermögensverwaltung begleitet Unternehmen, die diesen Schritt in den Anleihenmarkt gehen wollen, bei der Emission, indem sie sich einen Teil des Anleihevolumens (oder das gesamte Volumen) für ihre Fonds sichert. Das helfe Anlegern und Unternehmen, betont Thomas Hünicke, der aber auch darauf hinweist, dass diese Begleitung natürlich immer an einen strikten Auswahlprozess gebunden sei. „Ohne regelmäßige Besuche und der intimen Kenntnis eines Unternehmens platzieren wir dessen Anleihen auch nicht. Wenn wir das tun, sind wir absolut davon überzeugt. Wir begleiten keine Anleihe ohne absolut solides wirtschaftliches Fundament beim Emittenten.“

Bildquellen (Titel/Herkunft)

  • WBS Hünicke_Thomas Hünicke Kopie: WBS Hünicke/Katrin Schweitzer

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